Gazprom: Weniger Gas für Europa
Wegen der gesunkenen Nachfrage im Westen wird der russische Staatskonzern Gazprom in diesem Jahr weniger Gas nach Europa pumpen als 2011. Das sagte Gazprom-Vizevorstandschef Alexander Medwedew am Mittwoch in Moskau nach Angaben der Agentur Itar-Tass. "Die Gasausfuhren werden 2012 etwas unter dem Niveau des Vorjahres liegen, als rund 150 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa geflossen waren", sagte er. Konkrete Zielzahlen nannte er nicht. Der Konzern sei aber technisch in der Lage, die Gasexporte auf 180 Milliarden Kubikmeter zu steigern.
Noch im Februar hatte Medwedew erklärt, Gazprom wolle die Gasausfuhren in diesem Jahr um 2,6 Prozent auf 154 Milliarden Kubikmeter erhöhen.
Österreich wichtiger Partner
Ende April war Viktor Subkow, Erster Stellvertretender Ministerpräsident Russlands, zu einem Arbeitsgespräch bei Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl geladen. Dabei unterstrich Subkow, dass Österreich in Russland als zuverlässiger Handelspartner gelte. "Ein Symbol dieser langjährigen hervorragenden Partnerschaft ist das im kommenden Jahr zu feiernde 45-Jahr-Jubiläum der ersten russischen Erdgaslieferung nach Österreich. In diesem Zeitraum wurden rund 177 Mrd. m3 Gas von Russland nach Österreich geliefert", so Subkow. Österreich deckt rund 85 Prozent seines Erdgasbedarfes durch Einfuhren – der Großteil des importierten Gases stammt aus Russland.