"Für die Sparer sind Dividenden der neue Zins"
Während die Entscheidung der Briten über den Ausstieg aus der EU auf politischer und wirtschaftlicher Ebene noch lange nachwirken wird, ist das Thema auf den Finanzmärkten de facto abgehakt. Nach einem heftigen Absturz erholten sie sich dermaßen rasch, dass sie vor Kurzem sämtliche Verluste wieder wettmachten. "Wer das Handtuch nicht geworfen hat und in Aktien investiert geblieben ist, hat die richtige Entscheidung getroffen", sagt Franz Witt-Döring, Vorstandschef der Schoellerbank.
Über lange Zeiträume betrachtet habe sich diese Taktik fast immer als richtig erwiesen. Wer konstant über zehn Jahre investiert war, hat mit Aktien kaum Verluste erlitten. In der jüngsten Periode 2005 bis 2015 etwa betrug der Zuwachs 77 Prozent (siehe Grafik). Von 27 Perioden waren nur vier negativ; sie waren von der Finanz- und der folgenden Staatsschuldenkrise gekennzeichnet.
Tiefe Zinsen
Witt-Döring empfiehlt nicht nur Durchhaltevermögen, sondern auch eine breite Streuung. Die Schoellerbank ist bei Aktien übergewichtet, auch weil es wenige Alternativen gebe, um sein Vermögen wertmäßig zu erhalten bzw. sogar zu vermehren. "Auch Privatanleger wissen jetzt, dass es kaum noch Zinsen gibt." Dies gelte auch für die meisten Anleihen.
Für längerfristige Vermögensbildung rät er zu Aktien mit soliden Ausschüttungen. "Für die Sparer sind Dividenden der neue Zins." Daher hat die Schoellerbank vor kurzem den Aktienfonds "Dividende" aufgelegt. Er investiert weltweit in Unternehmen mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite. Die derzeitige Rendite der 31 im Fonds enthaltenen Titel beträgt 3,4 Prozent.