Wirtschaft

Fraport spitzt weiter auf griechische Flughäfen

Die lange Privatisierungs-Liste des griechischen Staatsfonds Hellenic Republic Asset Development Fund beinhaltet auch zahlreiche griechische Flughäfen. So sollen 14 griechische Regional-Flughäfen für 40 Jahre an den deutschen Flughafen-Betreiber Fraport AG (und einen griechischen Partner) verpachtet und von diesem betrieben werden.

Das Fraport-Angebot, das im November 2014 den Zuschlag erhielt, beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Laut der griechischen Tageszeitung Ekathimerini soll Fraport zusätzlich eine garantierte Leasinggebühr von 22,9 Millionen Euro pro Jahr zahlen. Und: In den ersten vier Jahren sollen 330 Millionen Euro in die Modernisierung der Airports investiert werden. Fakt ist: Eigentlich hätte der Deal bis Herbst 2015 unter Dach und Fach gebracht werden sollen, jetzt ist frühestens von 2016 die Rede.

"Weiter interessiert"

„Die ursprüngliche Zeitplan hat sich wegen der Wahlen und dem Regierungswechsel verzögert und wir werden die aktuelle Entwicklung abwarten“, sagt Robert Payne, Sprecher des börsennotierten deutschen Flughafen-Betreibers Fraport, zum KURIER. „In den vergangenen Wochen haben Gespräche mit der griechischen Regierung stattgefunden und es sind Folgegespräch vereinbart worden. Fraport hat deutlich gemacht, dass sie diese 14 Regional-Flughäfen weiter für interessant hält.“ Nachsatz: „Wir haben aber bisher noch keine Verträge abgeschlossen.“

Geht es nach dem der griechischen Wirtschaftsminister Giorgios Stathakis, so sollen die ursprünglichen Leasing-Pläne in Sachen Airports radikal überarbeitet werden. Das hatte er schon im Mai gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg angekündigt. Dass eine einzige Gesellschaft (Fraport) den Zuschlag für 14 regionale Airports erhielt, so Stathakis, dafür gab es niemals einen Weg, das auch durch das griechischen Parlament zu bringen. Stathakis soll ein Public-Private-Partnership-Modell vorziehen, wie es schon beim Athens International Airport umgesetzt wurde. Das heißt der Staat oder regionale Gebietskörperschaften sollen künftig Mit- bzw. Kern-Eigentümer der regionalen Flughäfen bleiben. Diese Ansicht teilt laut Ekathimerini auch der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis.

Liste der 14 Flughäfen

Folgende griechische Inlandsflughäfen gehören zum ursprünglichen Paket, für das Fraport den Zuschlag erhalten hat: die drei Festland-Airports Aktio (PVK), Kavala (KVA) und Thessaloniki (SKG sowie die elf Insel-Flughäfen Korfu (CFU), Kreta/Chania (CHQ), Kefalonia (EFL), Kos (KGS), Mitilini (MJT), Mykonos (JMK), Rhodes (RHO), Samos (KGS), Santorini (JTR), Skiathos (JSI) und Zakynthos (ZTH).

Die Fraport AG

Die börsennotierte Fraport AG setzte mit 20.400 Mitarbeitern im Vorjahr rund 2,39 Milliarden Euro um. Fraport betreibt Deutschlands größten Airport in Frankfurt. Mit Beteiligungen und Tochtergesellschaften ist die Fraport AG an mehr als 35 Standorten in Deutschland und im Ausland tätig. Unter anderem betreibt Fraport die Flughäfen Hannover, Ljubljana, St.Petersburg, sowie Varna und Burgas in Bulgarien, den Airport in Delhi und den Xi`an in China.