Wirtschaft

Flughafen-Chef meint: Grün-Wähler fliegen am meisten

"Erst die Fakten, dann die Moral": Dieser Spruch stammt vom grünen Oberbürgermeister Tübingens, Boris Palmer. Ganz im Sinne Palmers bemüht sich Günther Ofner, Chef des Flughafens Wien, im Interview mit der Presse zu sprechen. So hält Ofner etwa die grünen Rufe nach einer Kerosin-Steuer für keine Lösung des "Umweltproblems" - solange diese nicht "auf europäischer oder globaler Ebene" eingeführt werde. Viel eher sei die Entwicklung eines "CO2-neutralen Kerosins" notwendig, um die steigende Nachfrage zu stillen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zwischen den Zeilen klingt Ofner nach einem Türkis-Grün-Skeptiker: "Die ÖVP hat im Wahlkampf klare Aussagen gemacht, etwa ,keine neuen Steuern'. Darauf baue ich", sagt er im Presse-Interview und warnt davor, den Flugverkehr unnötig zu belasten - immerhin schaffe die Branche in Österreich über 90.000 Arbeitsplätze. Der Flugverkehr würde ohnehin jede Menge für den Klimaschutz machen: "Der Flugverkehr hat sich als einzige Branche weltweit verpflichtet, ab 2020 nur noch CO2-neutral zu wachsen."

Ofner stellt in den Raum, dass den Forderungen der Grünen eine gewisse Doppelmoral anhaftet. Immerhin belege eine Umfrage (in Deutschland), dass "die Wähler der Grünen am häufigsten" fliegen. Der Flughafen-Chef bezieht sich wohl auf eine Umfrage vom Juni 2019 von der "Forschungsgruppe Wahlen". Demnach sind 46 Prozent der Grünen "in den letzten 12 Monaten" geflogen. Am wenigsten sehen demnach AfD-Wähler von der Welt: Sie liegen in dieser Umfrage mit 26 Prozent weit abgeschlagen auf dem umweltfreundlichen, letzten Platz.

Ofner verwehrt sich jedenfalls gegen grüne Moralpredigten: "Wir retten das Klima nicht mit symbolischen Strafaktionen gegen den Flugverkehr."