Flexible Verpackungen für die Wiener Börse
Von Christine Klafl
Beim Joghurt am Morgen, bei der Packerlsuppe zwischendurch, dem Drink am Abend und der anschließend nötigen Kopfschmerztablette: Produkten des heimischen Verpackungskonzerns Constantia Flexibles können einen durchaus durch den Tag begleiten. Und demnächst auch durch den Aktionärstag. Europas zweitgrößter Produzent von Folien, Etiketten und Tabletten-Blisterpackungen wird ab 27. November an den Börsen von Wien (voraussichtlich im Topsegment Prime Market) und Frankfurt notieren. Ab heute, Donnerstag, werden die Aktien um 19,50 bis 25,50 Euro pro Stück zum Kauf angeboten. Ziel ist es, mehr als 50 Prozent des Unternehmens an den Streubesitz abzugeben. Die Stiftung des Constantia-Gründers Herbert Turnauer wird voraussichtlich weiterhin 23 Prozent der Anteile halten.
Der Börsengang ist bis zu 821 Millionen Euro schwer. 100 Millionen davon gehen – über eine Kapitalerhöhung – ans Unternehmen. Den großen Rest wird der bisherige Mehrheitsaktionär, der US-Finanzinvestor One Equity Partners (OEP), kassieren, der damit seinen Ausstieg vorbereitet. Flexibles beschäftigt mehr als 8000 Mitarbeiter an 43 Produktionsstandorten weltweit. Auf Österreich entfallen zwei Werke mit rund 1400 Mitarbeitern.
Rückkehr
Constantia Flexibles war eigentlich schon einmal börsenotiert – als Teil des Constantia-Packaging-Konzerns. Letzterer wurde vor vier Jahren von OEP übernommen und von der Börse genommen (über die Abfindung der Kleinaktionäre wird noch immer gestritten). Einen Teil des Packaging-Reiches, den Alu-Konzern Amag, hatte die OEP im Frühjahr 2011 an die Börse gebracht, mit Flexibles folgt jetzt der nächste Teil. In der Zeit dazwischen hat es in Wien keine nennenswerten Börsengänge gegeben. Dafür summieren sich Kapitalerhöhungen heuer bereits auf 1,6 Milliarden Euro.