Firma feuert versehentlich 1300 Leute
Von Ulla Grünbacher
Die Mitarbeiter des sechstgrößten Versicherungskonzerns der Welt, Aviva, erlebten vor Kurzem einen kollektiven Schock: Alle 1300 Angestellten der Investment-Tochter von Aviva in London wurden per eMail gekündigt.
In dem Schreiben werden die Mitarbeiter an ihre vertraglichen Pflichten erinnert, wie den Umgang mit vertraulichen Informationen. "Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Ihnen zu danken und wünsche Ihnen das Beste für die Zukunft", endet das Mail.
Fehler
Beim Abschicken des Mails ist etwas schiefgegangen. Adressat des Entlassungs-Schreibens hätte nur ein Angestellter sein sollen, nicht 1300. Die Personalabteilung brauchte ganze 25 Minuten, bis sie den Irrtum bemerkte. Schnell wurde ein Entschuldigungsmail verfasst. "Manchmal gehen Dinge einfach schief", versucht Unternehmenssprecher Paul Lockwood die Panne herunterzuspielen. Der Aviva-Slogan "taking care of what’s important" bekommt so einen bitteren Beigeschmack.
In Wahrheit dürften viele Mitarbeiter das irrtümliche Entlassungsmail zumindest eine Schrecksekunde lang ernst genommen haben. Denn Aviva Investors hatte im Jänner angekündigt, 160 Stellen zu streichen, die Entlassungswelle läuft noch. Am Hauptsitz von Aviva in London habe die fehlgeleitete eMail entsetztes Schweigen ausgelöst, berichtete The Telegraph.
Erst zwei Tage zuvor hatte Aviva angekündigt, die Konzernführung umzubauen. Aviva-Investors-Chef Alain Dromer, der Europa- und der Nordamerika-Chef sollen gehen.