Finanzminister Lew: USA brauchen stabile EU
Jack Lew hat zu seinem Antrittsbesuch in Brüssel eine klare Botschaft mitgebracht: Europa sollte die Folgen der Finanzkrise und die Probleme der Eurozone schleunigst in den Griff kriegen – schließlich ziehen die Turbulenzen auch die USA nach unten. Als US-Finanzminister drückt man das diplomatischer aus, doch Lews Ansage beim gemeinsamen Auftritt mit Ratspräsident Herman Van Rompuy war dennoch klar zu verstehen.
Zunächst verwies Lew auf die Stabilität seines Landes: „Die US-Wirtschaft gewinnt an Stärke. Sie ist 14 Quartale in Folge gewachsen, die Privatwirtschaft hat 37 Monate in Folge für einen Zuwachs an Jobs gesorgt.“ Nachsatz: „Doch unsere Stärke bleibt empfindlich für Ereignisse außerhalb unserer Grenzen.“ Deshalb sei „Europas Gesundheit und Stabilität ein großes Anliegen für uns“; er habe mit Interesse die Brüsseler Wachstumspläne gehört.
Lew, der seit Ende Februar im Amt ist, traf am Montag neben Van Rompuy auch Kommissionspräsident Barroso, Währungskommissar Rehn und Binnenmarktkommissar Barnier. Wichtigstes Thema neben der Krisenbekämpfung: Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA.