Fettkonsum: Österreich unter den Top Ten weltweit
Von Andreas Slatner
Dass die Amerikaner beim Thema Übergewicht führend sind, ist unübersehbar. Eine Studie im Auftrag der Credit Suisse zeigt jetzt, dass dennoch andere Länder bei der konsumierten Fettmenge weiter vorne liegen: In Spanien, Australien und Samoa isst man am meisten Fett, Österreich liegt auf Platz Neun. Auch das langjährige Credo, Fette nur moderat zu konsumieren, scheint durch aktuelle Studienergebnisse überholt.
In den letzten Jahren hieß es, man solle gesättigte Fette (etwa in Butter, Speck, Milch, rotem Fleisch oder Kokosöl) und Cholesterin (in Eiern, Geflügel oder Rindfleisch) massiv einschränken. Die medizinische Forschung empfiehlt nun, Lebensmittel mit mehr natürlichen, unverarbeiteten Fetten und einem hohen Anteil an gesättigten und einfach ungesättigten Fetten zu bevorzugen. Insbesondere biologisch erzeugte Milchprodukte, das Fleisch von Weidetieren, natürliche Öle und Nüsse sollen vermehrt auf den Teller.
Weniger Kohlenhydrate
Ein weiteres überraschendes Ergebnis der Studie signalisiert, dass der weltweite Fettkonsum pro Kopf in den nächsten 15 Jahren um 23 Prozent und der Proteinkonsum um zwölf Prozent steigen soll. Die Aufnahme von Kohlehydraten wird voraussichtlich um zwei Prozent zurückgehen. Die neuen medizinischen Erkenntnisse werden sich vermutlich nicht auf Geflügel und Pflanzenöle auswirken, während die Nachfrage nach Kohlehydraten, insbesondere Zucker, zurückgehen dürfte.
Die Autoren der Credit-Suisse-Studie leiten daraus ab, dass sich betroffene Branchen und Unternehmen auf den veränderten Lebensstil einstellen sollten. Der Wechsel der Lebensgewohnheiten könne sich als einflussreiches Anlagethema erweisen.