Wirtschaft

Ex-Banker Guido Schmidt-Chiari gestorben

Er hat nicht nur eine Generation von österreichischen Bankern geprägt. Der langjährige Vorstandschef der ehemaligen Creditanstalt Bankverein, Guido Nikolaus Schmidt-Chiari, ist am späten Sonntagnachmittag im Kreise seiner Familie (sechs Kinder) zu Hause in Sankt Anton am Arlberg gestorben, wie die Familie schriftlich dem KURIER bestätigte.

Der promovierte Jurist, Jahrgang 1932, begann seine berufliche Laufbahn bei der Alpine-Montan und den Jenbacher Werken in Südamerika und trat 1958 in die Wiener Creditanstalt (CA) Bankverein ein. Bereits 1971 stieg Schmidt-Chiari in den CA-Vorstand auf, den er ab 1988 als Nachfolger von Hannes Androsch als Generaldirektor leitete. Elf Jahre später - im Zuge der Übernahme der Creditanstalt durch die Bank Austria - trat er als Vorstandschef zurück. Der Ex-Banker bekleidete über Jahrzehnte zahlreiche Aufsichtsratsmandate: Unter anderem bei der Andritz AG, Donau Chemie, bei Henkel, der Immofinanz, der OMV, bei Semperit, der Steyr Daimler Puch (SDP) AG, Universale Bau AG und Wienerberger sowie bei der Constantia Industrieholding AG bzw. Constantia Packaging der Familie der Turnauer.

Schmidt-Chiari war Träger hoher Auszeichnungen (Großes Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich, Officier de la Légion d'Honneur) und Ehrensenator der Wirtschaftsuniversität (WU) und der Technischen Universität (TU) Wien. Er war auch Mitglied des Senats des Wiener Konzerthaus.

Statement des Bankenverbandes

„Dr. Schmidt-Chiari war ein Grandseigneur der österreichischen Bankenszene und ein sehr interessierter und interessanter Gesprächspartner", heißt es in einer Stellungnahme des Generalsekretärs des Bankenverbandes Gerald Resch. "Als Präsident des österreichischen Bankenverbandes hat er die Geschicke der Branche von 1987 bis 1997 mit umsichtiger und ruhiger Hand entscheidend mitgestaltet und geprägt. Mit Dr. Schmidt-Chiari haben wir einen großen Banker verloren. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.“