Wirtschaft

Europa-Vergleich: Weniger Firmenpleiten in Österreich

Im Vorjahr sind in Westeuropa 192.000 Firmen in die Pleite geschlittert. Macht ein Plus von 1,1 Prozent. „Die Spirale des Insolvenzgeschehens hat sich aber verlangsamt“, sagt Wirtschaftsforscher Helmut Rödl von Creditreform. 2012 lag der Zuwachs noch bei 9,2 Prozent. „Die eingeleiteten Reformen im Süden Europas zeigen erste Wirkungen.“ Zwar liegen Spanien und Italien weiterhin ganz vorne, der Spitzenreiter heißt aber Norwegen: 4500 Pleiten, das macht ein Plus von 19,7 Prozent.

Land Zuwächse in Prozent
Norwegen + 19,7
Italien + 15,9
Spanien +14,6
Belgien + 10,9
Niederlande + 9,7

Ursachen sind u. a. die schwache Investitionstätigkeit und der Konsumrückgang. Frankreich verzeichnet zwar nur ein Plus von zwei Prozent, hat aber mit 60.700 Firmeninsolvenzen mehr als Deutschland, Großbritannien und Italien zusammen. „In Frankreich ist die Lage schwierig. Wir müssen auch heuer mit einem weiteren Zuwachs rechnen“, sagt Rödl. Österreich und Deutschland haben die Krise hinter sich gelassen: Die Pleiten sanken 2013 um acht bzw. neun Prozent. Musterschüler ist mittlerweile Irland: Die grüne Insel erzielte mit 18,9 Prozent der größten Insolvenz-Rückgang.

Land Rückgang in Prozent
Irland - 18,9
Großbritannien - 9,9
Deutschland - 9,1
Dänemark - 8,5
Österreich - 8,3
Griechenland - 5,5
Schweiz - 5,1
Luxemburg - 1,6

In Osteuropa sind rund 101.000 Firmen gescheitert: +3,9 Prozent. Den größten Anstieg verzeichnet Tschechien mit 33,7 Prozent, die meisten Pleiten hat Ungarn: 47.300 Fälle.

Die häufigste Ursache für Firmenpleiten in Österreich waren laut Kreditschutzverband im Vorjahr mit 71 Prozent Managementfehler - mehr dazu in Insolvenzen meist Folge von schlechtem Management.