Wirtschaft

EU will Klimaauflagen für die Industrie verschärfen

Um die EU-Klimaziele zu erreichen, soll auch die Industrie einen stärkeren Beitrag leisten als bisher. Die Europäische Kommission plant daher, die Klimaauflagen für die Produktion von Eisen, Kokskohle oder Papier sowie für Raffinerien zu verschärfen.

Sie sollen fast ein Viertel weniger Gratis-Rechte zum -Ausstoß erhalten, geht aus einem Konzeptpapier der Kommission hervor. Entsprechend müssten sie diese Rechte über den Markt im Rahmen des EU-Emissionshandels zukaufen. Am stärksten davon betroffen wäre Deutschland als größtes Industrieland in der EU. 

Kürzungspläne

Von 52 solcher Produktgruppen will die EU demnach für 43 die Gratis-Rechte zwischen 2021 und 2025 um 24 Prozent kürzen. Die übrigen Gruppen umfassen vor allem Stahl und Aluminium, wo die Gratis-Rechte um etwa drei Prozent reduziert werden sollen.

Allerdings handelt es sich bei dem Papier um einen ersten Entwurf, die EU-Kommission will die endgültige Entscheidung bis Ende des Jahres treffen. Die Mitgliedsstaaten werden dann noch Einfluss nehmen.

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden, also praktisch kein CO2 mehr in die Atmosphäre blasen. Der Industriesektor gilt dabei als besonders problematisch, da viele Prozesse über fossilen Brennstoffe ablaufen und technisch nur aufwendig mit Hilfe erneuerbarer Energie ersetzt werden kann. Deutschland und die EU setzen dabei vor allem auf Wasserstoff, der aber noch nicht in industriellem Maßstab produziert werden kann.