Wirtschaft

US-Anwälte im Kampf gegen Elsner-Klage

Die 1,8-Milliarden-Dollar-Betrugsklage, die Ex-Bawag-General Helmut Elsner gegen die spätere Bawag-Führung um Ewald Nowotny und die früheren Bawag-Eigentümer eingebracht hat, sorgt weiter für Aufregung. Neben Nowotny und Bawag-Anwalt Markus Fellner haben jetzt auch die Ex-Eigentümer-Vertreter der Bawag, Ex-ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer und ÖGB-Chef Erich Foglar, eine US-Anwaltskanzlei zur Gegenwehr engagiert. „Der Klage misslingt es, einen Anspruch gegen meine Mandanten zu begründen“, heißt es in einem Schreiben der US-Kanzlei Schindler, das vergangenen Freitag beim Supreme Court von New York einging. Auch Hundstorfer und Foglar werden die Abweisung von Elsners Klage beantragen, wie ihr Anwalt ankündigt.

Indes ist Helmut Elsner – trotz seines schlechten gesundheitlichen Zustands – in dieser Causa nicht zu bremsen. „Solange das österreichische Urteil gegen mich nicht aufgehoben ist, bin ich legitimiert, in den USA zu klagen“, sagt ein atemloser „Generaldirektor in Ruhe“ zum KURIER. Zur Erklärung: Jener 1,8 Milliarden Dollar Schaden, den Elsner für sich in den USA reklamiert, entspricht genau jenen 1,4 Milliarden Euro, für die Elsner in Österreich zehn Jahre Haft wegen Untreue ausgefasst hat.

Elsners Ziel ist es nun, von einem US-Gericht rehabilitiert zu werden. Dazu behauptet er, Nowotny & Co. hätten ihn vor den US-Behörden beschuldigt, in den Betrugsfall des Geschäftspartners und US-Brokers Refco verwickelt gewesen zu sein. 2006 schloss die Bawag mit den US-Behörden einen Vergleich, dafür wurden die Ermittlungen wegen Beihilfe zur Verschleierung der Überschuldung von Refco von der US-Behörden eingestellt. Dass dabei falsche Angaben seitens der Bawag über Elsner gemacht wurden, wird heftig bestritten.