Wirtschaft

Elk-Lohnverzicht: AK fordert Rücknahme

Im Vorfeld der Gespräche zwischen dem Betriebsrat, der Gewerkschaft und dem Management des Fertighaus-Herstellers Elk mit Sitz in Schrems ist das Klima schwer belastet. Laut Gewerkschaftsvertretern wird von der Geschäftsführung versucht, "öffentlich Stimmung für einen Lohnverzicht zu machen", zitit die Austria Presseagentur APA. Die Firma solle vielmehr die Gesprächsbasis wahren und nicht öffentlich drohen, sagen Karl Proyer von der Gewerkschaft GPA und Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz. Wie der KURIER berichtete, will das Elk-Management, dass rund 400 der 720 österreichischen Mitarbeiter auf drei bis vier Prozent ihres Bruttolohns bis Ende 2016 verzichten. Diese Einsparungen (800.000 Euro) sollen unter anderem den Standort in Schrems absichern, aber auch die notwendige Expansion in Deutschland und Großbritannien ermöglichen.

"Unverfrorerenheit sondergeleichen"

Auch Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Chef des ÖGB in Niederösterreich, stößt die Vorgangsweise von Elk sauer auf. "Die Beschäftigten von Elk sollen für eine in Zukunft geplante Expansion erhebliche Lohnkürzungen hinnehmen, um das Vorhaben mitzufinanzieren", sagt Wieser. „Vorher auch noch alles medial zu verkünden, um sich dafür quasi die Absolution zu holen, ohne ein Wort mit Interessenvertreter oder Gewerkschaft zu sprechen, ist eine Unverfrorenheit sondergleichen." Nachsatz: "Außerdem werde nun massiver psychischer Druck ausgeübt, um die Mitarbeiter zur Zustimmung zu bewegen."

"Ausgang völlig unsgewiss"

Wieser fordert nun vom Elk-Management, die angedachten Lohnkürzungen zurückzunehmen. „Die Beschäftigten tragen mit ihrer hervorragenden Arbeit einen erheblichen Teil zur Wertschöpfung im Unternehmen bei. Es kann nicht sein, dass sie nun weniger Lohn erhalten sollen, für ein Vorhaben, dessen Ausgang auch noch völlig ungewiss ist“, meint Wieser. Schon das „Mitarbeiterbeteiligungsmodell“ bei ELK von 2010 bis 2014 (mit einem siebenprozentigen Lohnverzicht) sei ein herber Verlust für die Beschäftigten gewesen. Weitere Verluste für die Beschäftigten seien nicht zu akzeptieren. „Die Mitarbeiter sind mit ihrem Geld nicht für Management-Pläne verantwortlich“, betont der AKNÖ-Präsident.

Problemregion Waldviertel

Gerade im Waldviertel seien in den vergangenen Jahren aufgrund schwerer Management-Fehler viele Arbeitsplätze bei anderen Unternehmen verloren gegangen. Jeder weitere Aderlass an Einkommen und Arbeitsplätzen schadet der gesamten Region. Wieser erneuert daher seine Forderung nach einem gesamtpolitischen Industrie-Konzept, um neue hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Wieser: „Es braucht zukunftsweisende Strategien.“