Wirtschaft

Dürre-Schäden rund 400 Millionen Euro

Das heurige Jahr war bisher kein gutes für die heimischen Bauern. Zuerst frühe Hagelschäden, dann die große Flut und anschießend extreme Trockenheit. Rund 400 Millionen Euro dürfte die Landwirte allein die Dürre im heurigen Juli und August nach ersten Schätzungen der Landwirtschaftskammer kosten.

Derzeit wird auf politischer Ebene diskutiert, ob Bund und Länder künftig auch Zuschüsse zur Versicherung gegen Dürreschäden leisten. Bis dato werden nur die Versicherungsprämien gegen Hagel und Frost mit in Summe rund 17 Millionen Euro pro Jahr gefördert.

Subventionen nur bei Hagel und Frost

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Rund 85 Prozent der Anbauflächen sind gegen Hagel versichert, 60 Prozent gegen Dürre. Doch nur bei Hagel und Frost subventionieren Bund und Länder die Prämien mit rund 50 Prozent, erklärt Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung. Diese versichert die Landwirtschaft gegen Ernte-Ausfälle.

Der derzeitige Versicherungsschutz reicht allerdings nicht mehr aus. „Bedingt durch den Klimawandel steigt die Zahl der Wetter-Extreme. Daher werden künftig erweiterte Agrarversicherungssysteme notwendig sein, um auf Dauer einen stabilen Agrarsektor garantieren zu können“, plädiert Weinberger für eine umfassendere Absicherung der Bauern.

Wie in den USA mit Dürre umgegangen wird

Auch international geht der Trend in diese Richtung. „Die Wetter-Extremereignisse und immer volatilere Agrarpeise erfordern einen breiteren Versicherungsschutz für die Landwirtschaft“, meint Thomas P. Zacharias, Präsident der National Crop Insurance Services, der Interessensvertretung der US-Ernteversicherer.

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In den USA, die 2012 die schlimmste Dürrekatastrophe seit 50 Jahren erlebten, übernimmt der Staat mehr als die Hälfte der Prämie, teilweise sogar die gesamten Versicherungskosten. Dafür gibt es keine Direktförderungen der Bauern wie in Europa. Angeboten werden zwei Varianten – die Absicherung des Mengenertrags oder des Einkommens. Drei Viertel aller versicherten Landwirte in den USA entscheiden sich für die Einkommensvariante.

Um eine Versicherung der bäuerlichen Einkommen nach US-Vorbild auf Österreich zu übertragen, sind zwei Voraussetzungen notwendig, meint Weinberger. Exakte Aufzeichnungen über die Erntemengen und ein „routinierter Umgang mit der Preisbildung an den Börsen“.