Wirtschaft

Die wertvollsten Marken der Welt

Eine Dose Coca-Cola in der einen, ein iPhone von Apple in der anderen Hand. Schon hat man die beiden wertvollsten Marken der Welt im Griff. Seit 2001, seit das US-Unternehmen Interbrand jährlich die globalen Top 100 veröffentlicht, hält sich Coca-Cola an der Spitze. Es scheint allerdings nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Softdrink-Riese vom Thron gestoßen wird. Apple legt nämlich ein Affentempo vor. In den vergangenen zehn Jahren hat der US-Technologiekonzern seinen Markenwert um mehr als 1300 Prozent steigern können. Seit dem Vorjahr ist die Marke mit dem angebissenen Apfel von Platz 8 auf 2 vorstoßen und rangiert jetzt nur noch knapp hinter dem Primus.

Zwischen Apple und dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung fliegen im Streit um Patente zwar die Fetzen. Doch auch Samsung haben Smartphones zu einem Siegeszug verholfen. Rang 17 hieß es – laut Interbrand-Liste – für die Südkoreaner noch im Vorjahr, jetzt schafften sie es erstmals unter die Top 10. Bei den Techno-Marken gab es noch eine Premiere: Erstmals konnte sich Google am Erzrivalen Microsoft vorbeischieben.

Dass es auch mit Old Economy geht, zeigt Procter & Gamble mit seinen Pampers. Die Windelmarke schaffte es erstmals, in das Ranking aufgenommen zu werden und landeten gleich auf Platz 34. Da hat Mark Zuckerberg noch einen weiten Weg vor sich. Sein Facebook wurde nach dem Börsengang erstmals bewertet und jetzt Platz 69 eingereiht – auch wenn der Börsenstart mehr als holprig verlief und das künftige Geschäftsmodell nicht klar ist.

Luxus

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Nicht nur der Teufel trägt Prada: Die Luxusmarken in der Interbrand-Aufstellung konnten seit dem Vorjahr ihren Markenwert steigern. Die besten Plätze gingen an Louis Vuitton (Rang 17) und Gucci (Rang 38). Prada schaffte es übrigens zurück in die Top 100 und ist auf Platz 84 zu finden.

Österreichische Marken sucht man im Interbrand-Ranking vergeblich. In anderen Aufstellungen wie jener des Beratungsunternehmens Eurobrand taucht zumindest Red Bull auf. Unter den hundert wertvollsten Marken der Welt landete Red Bull bei Eurobrand vor knapp einem Monat auf Platz 61. Wie weit der rote Bulle springen müsste, um es auch bei Interbrand ins Ranking zu schaffen, kann Interbrand-Europachef Cassidy Morgan zwar nicht sagen. Er sieht aber in Red Bull und Swarovski "schon Unternehmen mit globalen Tendenzen". Und er wäre nicht überrascht, wenn es auch rot-weiß-rote Marken bald in die Topliste seines Unternehmens schaffen würden. Beim Markenauftritt der Österreicher ortet er jedenfalls noch Verbesserungspotenzial: Auch bei globaler Präsenz sollte es gelingen, "das Thema Österreich stärker zu betonen". Dem Konsumenten rund um den Globus müsse klarer kommuniziert werden, welchen Mehrwert er mit österreichischen Marken kauft.

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Globales Ranking: Auf- und Absteiger

Tops Apple (Markenwert +129 Prozent) und Amazon (+46 Prozent) sind die größten Aufsteiger unter den Top 100.

Flops Zu den Verlierern des neuen Rankings gehören etwa Blackberry (–39 Prozent), Goldman Sachs und Nokia (jeweils –16 Prozent).

Neulinge Neueinsteiger auf dem besten Platz ist Pampers (Windeln) auf Platz 34. Facebook schaffte es auf Rang 69.

Nackte Zahlen und Wirkung auf Kunden

Das US-Beratungsunternehmen Interbrand veröffentlicht das jährliche Ranking über die hundert wertvollsten globalen Marken bereits 2001. Die Bewertung der Marken besteht aus drei Komponenten: Zum einen wird der finanzielle Erfolg unter die Lupe genommen. Dazu kommt eine Untersuchung, wie wichtig die jeweilige Marke für die Kaufentscheidung der Kunden ist. Schließlich fließt auch noch ein, welche zukünftigen Gewinne eine Marke sichern kann und wo sie dabei im Kampf mit der Konkurrenz liegt.

Um in das Interbrand-Ranking überhaupt aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen bzw. deren Marken zudem noch etliche andere Kriterien erfüllen. So muss die Marke global vertreten sein und auf den wichtigsten Weltmärkten signifikante Erträge erzielen. Mindestens ein Drittel des Umsatzes muss außerhalb des Heimmarktes erzielt werden. Die Zielgruppe darf nicht nur aus Geschäftskunden bestehen, die Marke muss Endverbrauchern bekannt sein.

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