Wirtschaft

DFM Technologies schlittert in die Pleite

Die niederösterreichische DFM Technologies GmbH mit Sitz in Rohrbach an der Gölsen hat sich in die Pleite manövriert. Das Unternehmen, das für die Flugzeug– und Automobilindustrie Desgin, Engineering und Konstruktionen liefert, hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angemeldet und weist rund 2,677 Millionen Euro Schulden aus. 23 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, weitere fünf Mitarbeiter sind bereits aus dem Betrieb ausgeschieden.

„Nach einem erheblichen Umsatzwachstum in den Jahren 2009 bis 2013 erfolgte Anfang 2014 ein Einbruch der Auftragseingänge“, heißt es im Insolvenzantrag. „Das führte im ersten Halbjahr 2014 zu einem Verlust. Im Frühsommer 2014 konnten jedoch wieder mehrere Aufträge lukriert werden, die für eine Vollauslastung bis Ende Dezember 2014 sorgten.“ Zugleich gab es im Dezember 2014 eine weitere Auftragszusage eines Kunden über ein Umsatzvolumen von bis zu drei Millionen Euro für das Jahr 2015. Außerdem wollte ein anderer Kunde offene Forderungen in Höhe von rund 500.000 Euro bis Jänner 2015 begleichen. Doch daraus wurde nichts. Der Kunde berief sich angebliche Mängel.

Indes erwarb die E2S Beteiligungs GmbH im Oktober vergangenen Jahres 30 Prozent der Anteile an der DFM und leistete 200.000 Euro Gesellschafterzuschuss. In weiteren Schritten wurden bis Dezember 2014 insgesamt weitere 125.000 Euro dem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Zugleich gab es damals schon Refinanzierungsgespräche mit der Hausbank, die aber im Februar 2015 endgültig scheiterten. Auch potenzielle Investoren wollen nur in ein entschuldetes Unternehmen einsteigen.

Das Vermögen

Der Buchwert der Aktiva wird mit 3,277 Millionen Euro beziffert, der Liquidationswert wird mit 1,077 Millionen Euro angeführt. Die Betriebsliegenschaft ist mit einem Höchstpfandrecht der Hausbank in Höhe von 600.000 Euro belastet, welches aber derzeit mit rund 437.000 Euro aushaftet. Auch die offenen Forderungen (641.000 Euro) sind an die Hausbank zediert, von denen wahrscheinlich lediglich 220.000 Euro auch einbringlich gemacht werden können. Unter dem Strich wird das freie Vermögen mit rund 308.500 Euro angegeben.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten betragen 2,677 Millionen Euro, davon entfallen 1,386 Millionen Euro auf Banken, 881.000 Euro auf Lieferanten und rund 900.000 Euro auf nicht näher definierte "sonstige Verbindlichkeiten".

Die Zukunft

DFM strebt einen Sanierungsplan an und will seinen Gläubigern 20 Prozent Quote bieten. Der "kurzfristige Fortbetrieb" soll aus der "Innenfinanzierung des operativen Betriebes" erwirtschaftet werden, wobei eine Fortführungskaution in Höhe von 350.000 Euro von einem Investor aufgebracht werden soll, heißt es im Antrag weiter. Die Gespräche mit mehreren strategischen Investoren sollen "bereits weit fortgeschritten" sein.