Wirtschaft

Deutlicher Umsatzverlust im Onlinehandel

Es war ein hartes Jahr für alle Onlinehändler. Die deutlichen Umsatzzuwächse während des Lockdowns waren nicht von langer Dauer. Es wird nun wieder mehr im Geschäft gekauft. Dazu kommen der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise und die deutlich gestiegene Inflation. Das alles hat die Kauflaune der Konsumenten abgeschwächt.

Der Absatz der Unito-Gruppe mit Otto, Universal und Quelle war daher im Geschäftsjahr 2022/23 um acht Prozent auf 363 Millionen Euro gesunken. Entsprechend der Kommentar von Unito-Geschäftsführer Harald Gutschi. „2022 war das schwierigste Jahr im E-Commerce seit Bestehen des E-Commerce.“

Der negative Trend im Online-Handel hat nicht nur die Unito-Gruppe erwischt. In der EU sind die Umsätze in diesem Bereich insgesamt um mehr als zehn Prozent gesunken. Unito ist Teil der deutschen Otto-Gruppe, hat aber in Graz und auch in Salzburg Niederlassungen mit rund 400 Beschäftigten.

Technik-Probleme

Es waren aber nicht alle Bereiche gleichmäßig vom Rückgang des Käuferinteresses betroffen. Erwischt hat es mit einem Minus von 12 Prozent in der Unito-Gruppe vor allem den Bereich Technik. Betroffen waren also Handys, Notebooks oder TV-Geräte. Für die eher höherpreisige Ware fanden sich weniger Abnehmer.

Ganz anders im Textilbereich. Hier gab es trotz Krieg und Unsicherheit über die Zukunft keinen Absatzrückgang. „Der Fokus liegt auf Leben und nicht mehr auf Zuhause. Die Menschen wollen wieder verreisen und ausgehen“, so die Erklärung von Gutschi. Die gefragtesten Artikel im Vorjahr waren Kleider, Strandkleider sowie Bikinis gewesen.

Der Geschäftsführer hat auch eine frohe Botschaft für alle Konsumenten. Laut seiner Einschätzung dürften die Preise für 80 bis 90 Prozent der Textilien in absehbarer Zukunft um rund 10 Prozent sinken. Als Gründe für die Verbilligungen werden eine deutliche Entspannung bei früheren Lieferproblemen, ein kräftiger Rückgang bei den Transportkosten und die Stabilisierung des Euro-Dollar-Kurses genannt.

Billiger Einkaufen

Die Nachricht von Gutschi für die Konsumenten lautet: „Wir können in Fernost günstiger einkaufen und das an die Kunden weitergeben.“ Er hofft daher auch auf einen Rückgang der Inflationsrate.

Für die Zukunft hat sich die Unito vorgenommen, die Lieferzeit in Österreich stark zu verkürzen und gleichzeitig den Umsatz deutlich zu steigern. Derzeit dauert eine Lieferung etwa vier bis sechs Tage. Die Frist soll auf zwei bis drei Tage reduziert werden.

Gutschi betont, dass der Partner für die Zustellung die Post ist. Von der Kritik wegen prekärer Arbeitsbedingungen bei der Zustellung sei die Unito daher nicht betroffen.

Derzeit ist die Unito hinter Amazon und Zalando die Nummer drei im Versandhandel in Österreich. Das langfristige Ziel des Versandhändlers ist es, zur Nummer zwei aufzusteigen.