Der Beste muss nicht unbedingt der Größte sein
Von Horst Bauer
Die Formulierung ließ aufhorchen. VW-Chef Martin Winterkorn benutzte sie in seiner Rede zur 50-Jahr-Feier von Volkswagen de Méxiko, die am vergangenen Dienstag mit dem Produktionsstart für den Golf VII im Werk Puebla begangen wurde.
Der Beste also, nicht der Größte, wie die Ansage bisher immer lautete.
Um sich vor General Motors bzw. Toyota an die Spitze der Verkaufs-Statistik setzen zu können, müsste vor allem das US-Geschäft der Wolfsburger besser laufen. Nach anfänglichen Erfolgen mit dem neuen Jetta und dem größeren US-Passat (gebaut in einem extra dafür errichteten Werk in Tennessee) ging der VW-Absatz im Vorjahr um 7 Prozent zurück (auf 408.000 Fahrzeuge). Und das bei einem Markt, der gegenüber 2012 um 8 Prozent zulegte.
Als Reaktion darauf tauschte Winterkorn nicht nur den US-Chef aus – auf den Briten Jonathan Browning folgte der Deutsche Michael Horn. Er kündigte am Montag vor seinem Weiterflug nach Puebla auf der Autoshow in Detroit auch ein zusätzliches VW-Modell für die USA an. Ab 2016 wird man die im Vorjahr in Detroit gezeigte Studie (Cross Blue) eines über dem Touareg liegenden SUV zur Serienreife entwickelt haben.
Vorteil Mexiko
Zur Erreichung des Absatz-Ziels für die USA – 800.000 Modelle der Marke VW im Jahr 2018 – soll auch der aktuelle Golf beitragen, der für Nordamerika ab sofort in Puebla gefertigt wird.
In San José de Chiapa bei Puebla baut man zusätzlich gerade ein neues Werk zur Produktion des Audi Q5 ab 2016.