Offenbar auch aus Nord Stream 1 kein Gasaustritt mehr
Nach Einschätzung dänischer Behörden tritt aus den beschädigten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee mittlerweile wohl kein Gas mehr aus. Man sei vom Betreiber, der Nord Stream AG, informiert worden, dass sich auch bei Nord Stream 1 mittlerweile der Druck in der Pipeline stabilisiert habe, teilte die Behörde Sonntagnachmittag auf Twitter mit. Das deute darauf hin, dass kein Gas mehr austrete. Den gleichen Stand hatten die Dänen am Samstag bereits zu Nord Stream 2 mitgeteilt.
Zuvor waren aus den insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines - zwei davon in schwedischen, zwei in dänischen Gewässern - tagelang ununterbrochen große Mengen Gas ausgetreten. Die schwedischen Behörden teilten nach einem Überflug über das Gebiet Samstagnachmittag mit, der Gasaustritt habe weiter abgenommen.
Viele Staaten gehen von Sabotage aus. Mindestens zwei Explosionen seien unter Wasser geschehen, teilten Dänemark und Schweden im Laufe der Woche mit. Seismologische Institute hätten eine Stärke von 2,3 und 2,1 gemessen, was "vermutlich einer Sprengladung von mehreren hundert Kilogramm" entspreche.
Russlands Vize-Regierungschef Alexander Nowak erklärte unterdessen im Staatsfernsehen: "Sicherlich gibt es technische Möglichkeiten, die Infrastruktur wieder aufzubauen." Dies erfordere aber Zeit und entsprechende Mittel. Zunächst müsse aber herausgefunden werden, wer dahinterstecke, sagte Nowak in der Sendung "Moskau. Kreml. Putin.".