Wirtschaft

Corona: Neos für Ende der Einschränkungen und kostenpflichtige Tests

Geht es nach Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger sollten die Corona-Einschränkungen gekippt und die Corona-Tests kostenpflichtig werden. Zur Orientierung: In Österreich  gilt derzeit noch 2-G in Hotellerie und Gastronomie, das ändert sich mit  19. Februar. Ab diesen Tag gilt 3-G. Wer also nicht geimpft oder genesen ist, hat dann die Möglichkeit, mit einem Test ins Wirtshaus oder Hotel zu gehen. Quasi auf Kosten des Steuerzahlers, der weiterhin für die Testkosten aufkommt.

Aus Sicht von Meinl-Reisinger ist es ein falsches Signal. „Das versteht kein Steuerzahler und kein Unternehmer.“ In anderen Ländern müsse man schließlich auch zumindest einen Teil der Testkosten selbst tragen. Es sei an der Zeit, die Einschränkungen – wie andere Länder auch – zurückzufahren. „Wir sind am Ende der ’koste es was es wolle’ Politik.“ Zumindest bei der Teststrategie scheint es derzeit aber wenig Änderungswillen zu geben. Die Tests werden jedenfalls bis Ende März kostenfrei bleiben, das Vorgehen darüber hinaus werde aktuell evaluiert, heißt es aus dem Sozialministerium.

Und auch viele Hoteliers wollen laut einer Umfrage der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) bei 2-G bleiben. "Die allermeisten Gäste fordern 2-G, internationale können überhaupt nur damit einreisen. Und Protokoll zu führen, wie lange welcher Test bei welchem Gast gilt, ist in größeren Hotels kaum administrierbar", sagte ÖHV-Präsident Walter Veit. Laut einer ÖHV-Blitzumfrage wollen 37 Prozent der Hotels an der 2-G-Regel festhalten. Bei der Umfrage zeigt sich aber ein Ost-West-Gefälle. Im Osten des Landes würden die meisten Hotels zu 3G wechseln, im Westen 2G beibehalten. "Beim kürzeren Aufenthalt im Thermen- und Stadthotel reicht in der Regel ein aktueller Test beim Check-in oder allenfalls ein weiterer während des Aufenthalts. Bei der Skiwoche geht sich das nicht aus", so der Branchensprecher laut einer Aussendung.

Für den Salzburger Hotelier und Ex-Neos-Abgeordneten Sepp Schellhorn ist die Wintersaison jedenfalls schon jetzt gelaufen. „In der Ferienhotellerie müssen wir diesen Winter mit einem Minus von 50 Prozent zufrieden sein.“ Einer der Hauptgründe sei der Zick-Zack-Kurs bei den Corona-Regeln, während die Konkurrenz in der Schweiz und Südtirol am Anfang der Saison klar gemacht hat was gilt – und zwar ohne langes hin und her bis Saisonende.

Österreich hat dagegen in der Gastronomie und Hotellerie gerade die Gültigkeit des Grünen Passes von 9 auf 6 Monate reduziert, was zur skurrilen Situation führt, dass jene, deren Pass-Gültigkeitsdauer die 6 Monaten überschritten hat, einreisen aber nicht im Hotel einchecken dürfen.

„Für die Tonne“

Immer mehr Tourismus-Betriebe würde die Liquidität ausgehen, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger müsse endlich einen Plan Z, wie Zukunft, vorlegen, so Schellhorn: „Ihren Plan T (Anm.: wie Tourismus) kann sie in die Tonne schmeißen.“ Zudem fordert er innovative Ansätze, um den Zuzug von Tourismusmitarbeitern zu fördern – unter anderem mit einer regionalen Rot-Weiß-Rot-Card. „Schließlich haben wir in vielen Tourismusgebieten im Westen Vollbeschäftigung.“ Er habe zum Beispiel Probleme, Personal für die Küche zu finden. Obwohl er 2.800 brutto für einen Koch ohne Zusatzqualifikation zahlen würde. Bewerber würden ihn erklären, dass sie beim Stempeln auch auf 1.900 Euro kommen würden, wenn sie an den Wochenenden „bei Freunden aushelfen“.