Casinos: Hoscher soll nach Ausscheiden über vier Millionen erhalten
In der Casinos-Affäre rund um die Bestellung des FPÖ-nahen Vorstandes Peter Sidlo bringen Presse und profil neue Details: Der ausgeschiedene SPÖ-nahe Vorstand Dietmar Hoscher soll laut dem Nachrichtenmagazin noch über vier Millionen Euro nach seinem Abgang von den teilstaatlichen Casinos kassieren. Gegen Sidlo wiederum soll es den Vorwurf der Pflichtverletzung geben, so die Tageszeitung.
Hoscher wurde mit 30. April 2019 abgelöst, es soll aber weiterhin bei den Casinos angestellt sein. Seit 1. Jänner 2020 verfüge er über einen bis 5. Juni 2022 befristeten Dienstvertrag als "Generalbevollmächtigter", gleichzeitig sei er aber vom Dienst freigestellt. Hoschers Jahresgehalt laut "profil": 538.296,36 Euro brutto (ohne Bonusanspruch). Casag-Sprecher Patrick Minar bestätigte auf profil-Anfrage Hoschers Anstellung, wollte demnach aber keine Details nennen.
Rechne man die Bezüge zusammen, die Hoscher seit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand zustanden und bis zur endgültigen Beendigung des Dienstverhältnisses am 5. Juni 2022 noch zustünden, komme man auf einen Betrag jenseits der bisher kolportierten vier Millionen Euro.
Der frühere Generaldirektor der Casinos Austria AG, Alexander Labak, soll in einer Zeugeneinvernahme am 18. Dezember 2019 ausgesagt haben, ihm sei zu verstehen gegeben worden, "dass die Bestellung des "CASAG-FPÖ-Vorstandes" Peter Sidlo mit der "FPÖ-Zustimmung" für die Alleingeschäftsführung von Thomas Schmid bei der Staatsholding ÖBAG "verschränkt" gewesen sei. Die ÖVP hat stets jeden Einfluss auf die Personalia bei der Glücksspielfirma zurück gewiesen.
Laut profil soll Labak, der erst im Juni 2017 in die Chefetage der Casinos geholt wurde, im Zuge seiner vorzeitigen Vertragsauflösung insgesamt 2,14 Millionen Euro ausbezahlt bekommen haben.
Sidlo, der gegen seine Abberufung Anfang Jänner den Rechtsweg beschritten hat, soll seinerseits von den Casinos 2,3 Mio. Euro verlangen. Diese wiederum sollen ihm laut "Presse" eine "grobe Pflichtverletzung" vorwerfen. Er habe nämlich gegenüber dem Aufsichtsrat die Unwahrheit gesagt, so der Vorwurf laut "Presse". Sidlo hat ein Fehlverhalten stets bestritten.