Carl Manner ist gestorben - ein Nachruf
Carl Manner, Aufsichtsratsvorsitzender der Josef Manner & Comp. AG und Enkel des Firmengründers, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Das teilte das Unternehmen Mittwoch Früh mit.
"Sein zurückhaltender Stil, seine Werte und sein Selbstverständnis als Unternehmer waren in den vergangenen Jahren prägend für unser Unternehmen. Dr. Manner galt für uns alle als herausragende Unternehmenspersönlichkeit und Vorbild - ihn zu verlieren ist nicht nur für unser Unternehmen, sondern darüber hinaus auch für jeden einzelnen Mitarbeiter außerordentlich schmerzlich. Wir werden es vermissen, ihn täglich an seinem Schreibtisch anzutreffen. Seine pointierten Aussagen und seine ehrliche, authentische Art werden uns fehlen", so der Vorstand in einer Aussendung.
Manner war ein beliebter Gesprächspartner - nicht nur wegen seiner fachlichen Kompetenz, auch wegen seinem Humor und seiner authentischen Art. Gerne gab er zum besten, dass er selbst ungern Manner-Schnitten isst - weil sie ihm "im Hals kratzen". Vom aalglatten Manager-Sprech, der in vielen anderen Vorstandsetagen vorherrscht, war Carl Manner - der stets von seinem Airedale-Terrier begleitet wurde - weit entfernt.
Manner, Enkel des Firmengründers und Schnitten-Erfinders, ist 1953 ins Familienunternehmen eingestiegen und war bis zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. Er hat nie geheiratet und hatte keine Kinder. Seit 1970 war er im Manner-Vorstand, seit 1992 als Vorstandschef, im Juli 2008 wechselte er in den Aufsichtsrat. Seine Aktien gehen nach seinem Ableben in seine Stiftung über, die bereits einen Teil der Aktien hält. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist derzeit Ernst Burger, ein neuer Vorsitzender wird nach der Hauptversammlung am 30. Mai gewählt.
Familiensache
Zum börsenotierten Unternehmen gehören unter anderem die Marken Manner, Casali, Dragee Keksi, Napoli, Ildefonso und Victor Schmidt. Manner wurde 1890 gegründet und notiert seit 1920 an der Börse. An Manner sind zudem die Famlien Andres und Riedl beteiligt. Zuletzt wies das Unternehmen dank starker Nachfrage in Deutschland, Tschechien und der Slowakei ein Umsatzplus von 176,4 auf 191,9 Mio. Euro aus und verdreifachte den Jahresgewinn auf 1,5 Millionen Euro.