Wirtschaft

Börse Sydney als Außenseitertipp

Australien ist derzeit im Fokus der Sportfreunde. Grund sind die vor einigen Tagen begonnenen Australian Open, die dieses Mal auch über die Sportwelt hinaus für Aufmerksamkeit sorgten. Stichwort Novak Djokovic. Der 34-jährige Titelverteidiger hatte mit einer Ausnahmeerlaubnis von den Impfvorgaben an den Australian Open, dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, teilnehmen wollen. Er durfte aber dann doch nicht und musste das Land wieder verlassen.

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Grund genug, im KURIER-Anlagepodcast "Ziemlich gut veranlagt" einen Blick auf den australischen Aktienmarkt zu werfen. Aus Sicht österreichischer Anleger wohl eher ein Außenseitertipp. Generell machen Finanzdienstleister und Unternehmen rohstoffnaher Branchen rund 60 Prozent des MSCI Australia, der knapp 70 Werte umfasst, aus. Hierzulande sind eher wenige Werte einem breiteren Publikum bekannt, wohl am ehesten die Fluglinie Quantas oder die Einzelhandelskette Woolworths.

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Finanzinstitute wie die Commonwealth Bank of Australia, Westpac, Macquarie Group, National Australia Bank sowie die bekannten Bergbau-Unternehmen BHP Group (ehemals BHP Billiton) und Rio Tinto stellen die Index-Schwergewichte dar. Der Rest verteilt sich kunterbunt.

Die Entwicklung des australischen Aktien-Marktes wird laut Otmar Huber, Fondsmanager des IQAM Quality Equity Pacific,  maßgeblich durch die nach Marktkapitalisierung größten zehn Unternehmen beeinflusst, die rund die Hälfte des Index ausmachen. „Der Markt gilt als Value-lastig, in bestimmten Marktphasen können oftmals günstig bewertete Unternehmen gefunden werden können“, sagt Huber. Aufgrund des Rohstoffreichtums Australiens sowie des Rohstoffhungers Chinas seien diese Länder wichtige Handelspartner. „Es gibt aber immer wieder Spannungen zwischen den beiden Ländern“, sagt der Fondsmanager der Salzburger IQAM Invest zum KURIER.

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Im Vorjahr war der australische Markt relativ stark. Der MSCI Australia konnte in Euro um mehr als 18 Prozent zulegen, welchen ihn in seiner Region zu einem der besten Märkte machte. Von steigenden Inflationserwartungen und Zinsen konnte der Finanzsektor profitieren. Steigende Rohstoffpreise, wie z. B. Eisenerz, ließen die beiden großen Bergbauunternehmen Rio Tinto und BHP gut verdienen. Seit  Sommer 2021 korrigierte Eisenerz jedoch kräftig.

Die Salzburger Fondsgesellschaft hat im Fonds IQAM Quality Equity Pacific australische Aktien heuer weiter zugunsten von japanischen Titeln untergewichtet. Die Immobilienkrise und weitere regulatorische Eingriffe belasten laut Huber chinesische Finanzmärkte, der Konjunkturrückgang in China weitet sich aus und Entspannung bei Rohstoffpreisen durch gedämpfte China-Nachfrage sind Gefahren für die weitere Entwicklung.

Hingegen könnten weiterhin steigende Inflationserwartungen die Notenbanken zwingen, die Geldpolitik noch restriktiver zu gestalten. „In diesem Umfeld könnten sich Banken und Rohstoff-Förderer besser behaupten“, sagt Huber.

Haftungsausschluss

Die im Artikel besprochenen Investments dienen ausschließlich der unverbindlichen Information und ersetzen keine professionelle Beratung. Weder stellen diese Angaben ein Angebot, eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zum Kauf oder Verkauf der erörterten Finanzprodukte, noch eine Erbringung von Anlageberatung dar. Der KURIER übernimmt insbesondere keine Haftung für künftige Kursentwicklungen.