Wirtschaft

"Österreichisches Bier ist krisenfest"

Die Österreicher sind und bleiben Vizeeuropameister beim Bierkonsum. Daran kann auch die Tatsache nichts ändern, dass der Pro-Kopf-Verbrauch im Vorjahr von 108,1 Liter 2012 auf 106,4 Liter Bier gesunken ist. Im Schnitt trinkt der Österreicher damit pro Kopf täglich ein kleines Bier.

Die 194 heimischen Braustätten konnten dank einer hohen Exportzunahme (plus 31,2 Prozent) ihren Absatz entgegen dem Europatrend steigern, und zwar um 1,7 Prozent auf rund 9,23 Millionen Hektoliter Bier.

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Exportiert wurde vor allem in die Nachbarländer. "Ein großer Teil der Exporte findet über die österreichischen Lebensmittelketten statt, die im Ausland sehr aktiv sind", sagt Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs.

Während es beim Radler ein Minus von 8,1 Prozent gab, gibt es einen Trend hin zum alkoholfreien Bier. 2013 legte der Absatz um 30,4 Prozent zu. Verbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum sieht auch noch weiteres Wachstumspotenzial: Im Vergleich zu Deutschland, wo alkoholfreies Bier einen Marktanteil von über vier Prozent hat, liegt der Anteil in Österreich noch unter zwei Prozent.

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Ein Minus gab es auch beim Fassbier. Mit rund 2 Millionen Hektoliter wurden zwei Prozent weniger als im Jahr 2012 gezapft. Den Rückgang beim Fassbier sieht Menz einerseits in Zusammenhang mit der Raucherdiskussion in Wirtshäusern, andererseits würden viele Gastronomen stärker zu Flaschen greifen, um eine größere Vielfalt anbieten zu können- diese sei mit mehr als 1000 verschiedenen heimischen Bieren schließlich sehr hoch.

"Bad Brauerei"? Nicht nötig

"Das österreichische Bier ist krisenfest", sagte Menz – und mit Blick auf die leidige Hypo-Debatte – "Bad Brauerei" brauche es keine. Erfolgsfaktoren seien Vielfalt, Qualität und Ausbildung. Das dreistufige Ausbildungssystem zum Diplom-Biersommelier sei in Europa einzigartig und Vorbild für andere Nationen.

Bilder: Die ausgefallensten Biersorten

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Nach wie vielen Arbeitsminuten hat man sich ein Bier verdient - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes? Mit dieser Frage haben sich Analysten der Schweizer Großbank UBS beschäftigt und aus Daten von 150 Ländern eine Art "Welt-Bier-Index" erstellt. Als Basis dienten das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen und der Einzelhandelspreis für 0,5 Liter Bier im jeweiligen Land (siehe Grafik unten).

Ergebnis: Am längsten muss man für einen halben Liter Bier in Indien arbeiten, am kürzesten in den USA.

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