Bekanntes Transportunternehmen schlitterte in die Pleite
Dieses Traditionsunternehmen schleppte seit Jahren Millionenschulden mit sich. „Obwohl der Gesellschafter im laufenden Geschäftsjahr einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb im Wert von rund zwei Millionen Euro in die Gesellschaft eingebracht hat, mit dessen Verkaufserlös wesentliche Verbindlichkeiten beglichen werden konnten, konnte eine nachhaltige Stabilisierung des Unternehmens nicht erreicht werden“, teilt dieses Transportunternehmen laut AKV und Creditreform dem Konkursgericht mit. „Eine wirtschaftlich sinnvolle Fortführung des Unternehmens ist daher nicht möglich. Der Geschäftsbetrieb wurde vergangene Woche eingestellt. „Als Insolvenzursache wird die allgemeine schwierige Situation im Transportgewerbe angeführt“, heißt es weiter. Das Unternehmen beklagt einen ruinösen Preiskampf in der Branche.
Rund 41 Jahre nach seiner Gründung ist das Familienunternehmen Schäffer Transport GmbH um Manfred und Hannes Schäffer in die Insolvenz geschlittert. Das Unternehmen mit Sitz in St. Georgen ob Judenburg beschäftigt 19 Mitarbeiter.
Schulden und Vermögen
Die Aktiva werden mit rund 478.000 Euro beziffert, davon entfallen rund 200.000 Euro auf werthaltige Forderungen gegen Kunden; die Passiva mit rund 778.000 Euro ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2017/2018 betrugen die Verbindlichkeiten noch 2,212 Millionen Euro, der Verlustvortrag wurde mit 2,538 Millionen Euro beziffert und das negative Eigenkapital mit 1,671 Millionen Euro.
„Die Geschäftsführung stellt fest, dass eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts nicht vorliegt, da im Wirtschaftsjahr 2018/2019 (Stichtag ist der 31. Juli 2017) durch den Verkauf von Gesellschaftsvermögen stille Reserven im Ausmaß von etwa 2.000.000 Euro realisiert werden und dadurch das negative Eigenkapital vollständig eliminiert werden wird“, hießt es im Bilanzanhang 201/18. Damals soll der Betrieb noch 25 Mitarbeiter gehabt haben. Zu Hochzeiten waren es sogar mehr als doppelt so viele.
Schon länger Probleme
Schon im Anhang zur Bilanz 2016/17 heißt es: „Die Geschäftsführung stellt fest, dass eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts nicht vorliegt, da - die Geschäftsführung im Einvernehmen mit dem Hauptgesellschafter eine Kapitalzuführung vorbereitet, die das negative Eigenkapital zur Gänze eliminieren wird. Es ist vorgesehen, diesen Gesellschafterzuschuss noch im laufenden Wirtschaftsjahr 2016/17 vorzunehmen. Bis dahin ist die Liquidität des Unternehmens aufgrund von Zusagen der Hausbank ausreichend gesichert. Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Ausmaß von 2.000.000 Euro durch Pfandrechte von dritten Personen gehörenden Liegenschaften besichert sind. Der Hauptgesellschafter gegenüber den Banken persönliche Haftungen abgegeben hat.“ Schon in der Bilanz 2015/16 wurde auf diese Verpfändung hingewiesen.