Wirtschaft

Bei Peter Lössl GmbH wackeln 63 Jobs

Die Peter Lössl GesmbH, die ihren Sitz in der Zinkstraße 1 in Vorchdorf hat, hat am Landesgericht Wels einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigen Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform und Petra Wögerbauer vom KSV1870 dem KURIER. 63 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Das Unternehmen, das auf die Verzinkung von Metallen spezialisiert ist, soll fortgeführt und den 71 Gläubigern soll ein Sanierungsplan mit einer Quote in Höhe von 20 Prozent angeboten werden.

Die Vorgeschichte

"Die Wurzeln des oberösterreichischen Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1960 zurück", weiß Wögerbauer. "Martin Lössl gründete eine Feuerverzinkerei mit 25 Mitarbeitern." Nachsatz: "Es wird dabei ein zuvor behandeltes Metall in rund 450 Grad heißes, schmelzflüssiges Zink getaucht." Dabei entsteht eine Zink-Eisen-Legierung, die vor Umwelteinflüssen schützt und kleine Risse und Beschädigungen ausbessert. Die Teile werden von Kunden oder mit dem unternehmenseigenen Fuhrpark angeliefert und nach erfolgter Verzinkung prompt wieder retourniert.

Im Jahr 2010 lief das Geschäft noch zufriedenstellend, heißt es im Antrag. Im Jahr darauf wurden Investitionen mit einem Finanzierungsvolumen in Höhe von 4,6 Millionen Euro vorgenommen. Die alte Verzinkungsanlage musste modernisiert werden. In der Folge sind aber vier Großkunden abgesprungen, der Umsatz schrumpfte offenbar deutlich. 2013 konnten noch 30.000 Euro Bilanzgewinn verbucht werden, 2014 wurde ein erheblicher Verlust eingefahren.

Das Vermögen

Der Buchwert der Aktiva wird mit 6,734 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,34 Millionen Euro auf Liegenschaften und 2,45 Millionen Euro auf den Maschinenpark. Weitere 702.000 Euro entfallen auf Vorräte und 488.000 Euro auf offenen Forderungen. Bei den Banken hat der Betrieb ein Guthaben von 188.000 Euro.

Die Schulden

Der Buchwert der Passiva wird mit 7,34 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 3,855 Millionen Euro auf Banken und 1,195 Millionen Euro auf nicht weiter definierte „sonstige Verbindlichkeiten".

Die Zukunft

"Das Unternehmen soll fortgeführt werden, eine Sanierung herbeigeführt und die Arbeitsplätze erhalten bleiben", heißt es im Antrag weiter. "Dabei ist festzuhalten, dass bis voraussichtlich maximal Ende August ein positives Ergebnis erzielt werden wird." Zugleich beantragt die Peter Lössl GmbH, "dass mit der Verwertung des Unternehmens jedenfalls bis zur Beschlussfassung durch die Gläubigerbersammling innegehalten wird".