Wirtschaft

Baukonzern Alpine schlittert in die Pleite

Der angeschlagene Salzburger Baukonzern Alpine AG (15.000 Mitarbeiter, die Hälfte in Österreich), der am Monat noch seinen Gläubigern ein Rettungspaket in Höhe von rund 365 Millionen Euro präsentierte, wird nun doch ein Fall für das Konkursgericht. „Eine Insolvenz kann nicht ausgeschlossen werden“, sagte Alpine-Chef Arnold Schiefer am Dienstag Nachmittag zur Austria Presseagentur. Nur drei Stunden später dann die Gewissheit: Die Bemühungen zur außergerichtlichen Sanierung der Gruppe sind abgebrochen worden. Die Geschäftsführung der Alpine Bau GmbH bereitet einen Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung (der frühere Konkurs, Anm.) vor. Das teilte der Baukonzern mit. Man werde die Verfahrenseröffnung umgehend beantragen, hieß es weiter.

Dem Vernehmen nach soll der spanische Mutterkonzern FCC Probleme mit den spanischen Banken haben. FCC könnte daher womöglich seinen Verpflichtungen aus dem neuen Restrukturierungskonzept der Alpine nicht nachkommen.

Alpine-Chef Schiefer muss daher Plan B umsetzen: Er will umgehend eine Auffanggesellschaft gründen, in welche die gesunden Unternehmensteile „mitsamt den damit verbundenen Arbeitsplätzen und Subunternehmen“ eingebracht werden. Laut Branchenkreisen würde eine Alpine-Insolvenz nämliche viele Subunternehmen und Lieferanten in die Pleite mitreißen, bei denen der Baukonzern in der Kreide steht.

„Die Kleinen würden den Forderungsausfall nicht verkraften“, sagt ein Alpine-Insider. „Bei einer Insolvenz würden sie eher null erhalten.“

Bei Gläubigertreffen am vergangenen Montag haben zwei hochrangige FCC-Manager teilgenommen, und den heimischen Banken noch erklärt, dass FCC das (mittlerweile obsolete) Restrukturierungskonzept mitträgt, aber man noch mit den Banken in Spanien Rücksprache halten müsse. Das hat ganz offensichtlich nicht geklappt, die spanischen Banken dürften dem Alpine-Mutterkonzern schlicht und einfach den Geldhahn zugedreht haben.

Im neuen Finanzierungskonzept hatten FCC und Alpine ein Paket um stolze 365 Millionen Euro bis Jahresende für die Gläubiger geschnürt. Daraus wird nun nichts mehr.