Banken-Whistleblower wird nicht an die Schweiz ausgeliefert
Der wegen Diebstahls von Bankkunden-Daten verurteilte Whistleblower Herve Falciani wird nicht an die Schweiz ausgeliefert. Ein spanisches Gericht wies einen entsprechenden Antrag der Schweizer Behörden am Dienstag ab. Es ist bereits das zweite Mal, dass das Gericht eine Auslieferung des Ex-Bankers an die Schweiz verhindert.
Falciani hatte zuvor für die britische Bank HSBC gearbeitet und Kontodaten von Kunden an Behörden weitergegeben. Nach eigenen Angaben wollte er damit Regierungen im Kampf gegen Steuersünder helfen. Frankreich, Österreich, Belgien, Spanien und Argentinien hatten gestützt auf seine Informationen Untersuchungen eingeleitet.
Von vielen als Held gefeiert, wurde Falciani in der Schweiz bereits vor knapp drei Jahren wegen des Verrats von Steuergeheimnissen zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Diese trat der Ex-Banker, der bereits 2009 in seine Heimat Frankreich geflohen war, jedoch nicht an. Im Frühjahr war er in Madrid verhaftet worden, nachdem die Schweiz einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. Dort befand er sich zuletzt auf freiem Fuß - durfte aber das Land nicht verlassen.