Austro Control: Luftfahrt will nach Krise klimaschonend neu starten
Von Andrea Hodoschek
Die Buchungen springen wieder an, für heuer rechnet die Luftfahrt mit einem Flugaufkommen von 50 Prozent des Verkehrs vor Corona. Die von der Pandemie hart getroffene Branche wolle das neue Wachstum „besonders verantwortungsvoll gestalten, Nachhaltigkeit und Fliegen schließen einander nicht aus“, betonte Luftfahrt-Staatssekretär Magnus Brunner.
Er präsentierte am Donnerstag gemeinsam mit Valerie Hackl, Geschäftsführerin der Austro Control, Maßnahmen zur Einsparung von jährlich mehr als 100.000 Tonnen , das entspricht rund 2000 Flügen ans Mittelmeer. Die Flugsicherung sieht sich in Sachen Klimaschutz als Vorreiter in Europa und hat bereits mit einigen Maßnahmen begonnen, die weiter vorangetrieben werden sollen.
Bei den Überflügen habe Österreich als eine der ersten Flugsicherungen einen „Free Route Airspace“ implementiert, einen innereuropäischen freien Luftraum, innerhalb dessen die Piloten selbst die kürzeste Route wählen können. Demnächst treten auch Albanien und Nordmazedonien bei. Im Bereich der Starts und Landungen werden durch eine Optimierung der Anflugreihenfolge Warteschleifen reduziert („Arrival Manager“). Die Sink- und Steigflüge sind besonders treibstoffintensiv, durch kontinuierliches Gleiten wird die Triebwerksleistung reduziert.
Auch am Boden soll klimaschonender gearbeitet werden, etwa durch den Einsatz von Photovoltaik für die Radarsysteme.
Gebührenumstellung
Die Gewerkschaft vida hält eine Umstellung des Gebührensystems für die effizienteste Klimaschutz-Maßnahme. Derzeit werden die Gebühren für die Airlines nach dem Gewicht der Flugzeuge kalkuliert. „Die Gebühren sollten nach dem -Verbrauch der Flugzeuge berechnet werden“, meint vida-Gewerkschafter und Austro- Control-Betriebsratschef Daniel Liebhart. Das müsse, argumentiert Liebhart, EU-weit umgestellt werden.