Wirtschaft

Ausstieg aus Öl und Gas verläuft äußerst zäh

Raumwärme.Der Rückgang ist zwar langsam, aber immerhin stetig: Über die vergangenen zehn Jahre ist die Zahl der österreichischen Haushalte, die mit Öl heizen, um 31 Prozent gesunken. In Wien liegt der Rückgang bei Ölheizungen sogar bei 74 Prozent. Trotzdem werden noch immer 622.825 Wohnungen und Häuser mit Öl beheizt. Die Umweltschutzorganisation Global2000 fordert ein Verbot neuer Ölheizungen, so wie es Niederösterreich bereits umsetzt. Insgesamt gehe der Ausstieg aus den klimaschädlichen fossilen Heizsystemen in Österreich zu langsam, betont Global2000-Experte Johannes Wahlmüller.

Die Umweltschützer haben österreichweit erhoben, womit geheizt wird und wie gut die Gebäude gedämmt sind. Fazit: Kohle hat als Brennstoff in den vergangenen Jahren am stärksten verloren (minus 83 Prozent), Öl am zweitstärksten und Gas ein bisschen (minus zwei Prozent). Die großen Gewinner sind Wärmepumpen und Solarheizungen. Mehr als zehn Mal so viele Haushalte wie vor zehn Jahren setzen auf diese umweltschonenden Heizsysteme. Auch Pellets und Holz (plus neun Prozent) sind im Vormarsch. Besonders kräftig zulegen aber konnte Fernwärme mit plus 66 Prozent. Das ist aus Klimaschutz-Sicht nur teilweise erfreulich. Denn Fernwärme wird zwar oft aus Holzabfällen und Müll gewonnen, aber eben auch aus Gas.

Zu wenig gedämmt

Keine großen Sprünge hat Österreich in den vergangenen Jahren bei der thermischen Sanierung der Gebäude gemacht. Statt die Rate der Sanierungen zu steigern, hat sie sich laut Global2000 auf 0,5 Prozent pro Jahr halbiert. "Dieser Trend muss umgekehrt werden, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, betont Wahlmüller.