Wirtschaft

Aus für Wiener Bäckerei Schrammel

Die insolvente Wiener Schrammel Backmanufaktur GmbH dürfte die Rollläden nun endgültig geschlossen haben. Laut AKV und Creditreform ist die Betriebstätigkeit bereits eingestellt worden, weil der Energie- und Stromversorger die Belieferung mit Gas und Strom, die für den laufenden Betrieb benötigt wurde, eingestellt hatte. 43 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Schrammel belieferte rund 200 Supermärkte, darunter Spar und Merkur, mit Brot und Gebäck.

Finanz pfändete Einnahmen

Vergangene Woche wurde über den Traditionsbetrieb das Konkursverfahren eröffnet. Ursprünglich hatte ein Wiener Finanzamt das Verfahren beantragt. Denn: Die Bäckerei steht bei der Finanz mit 150.000 Euro in der Kreide. „Das Finanzamt pfändet seit Monaten die wesentlichen Einnahmen beim Hauptauftraggeber Spar Warenhandels AG“, heißt es im Insolvenzantrag, den das Unternehmen danach eingebracht hat. Auch die für kommunale Abgaben zuständige Magistratsabteilung 6 führte Exekutionen gegen die Bäckerei.

Laut Insolvenzantrag soll das Inventar der Firma „im Wege einer Zwangsversteigerung im Auftrag mehrerer Dienstnehmer, die von der Arbeiterkammer vertreten werden, versteigert werden". Die Bäckerei hat insgesamt rund 1,1 Millionen Euro Schulden bei 125 Gläubigern.

Die Vorgeschichte

Schrammel war laut AKV schon vor fünf Jahren zahlungsunfähig. Sanierer Johannes Glaser kaufte das Unternehmen damals aus der Insolvenzmasse heraus. Ende April 2015 hatte Glaser angekündigt, die Bäckerei umzubauen und nach einer Pause Ende August mit 40 Mitarbeitern wieder zurückzukehren. Eigentümer der Brotmanufaktur ist die Jasco Logistics & Systems GesmbH um Johann Glaser. Jasco gehört wiederum der Liechtensteiner Medfinanz AG.