Wirtschaft

Aufwärtstrend bei Aktien gestoppt

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"Sell in May and go away". Die alte Börseweisheit hat sich heuer nicht bewahrheitet, die Kurse entwickelten sich in dem Monat durchaus akzeptabel. Von den 18 Branchen im EuroStoxx, der die größten Konzerne der Eurozone enthält, schafften im Mai zehn eine positive Entwicklung. Sowohl die Gewinner als auch die Verlierer bewegten sich in engen Bandbreiten. So konnte der zyklische Konsum, als „Top“ der Maibewertung um 4,18 Prozent zulegen, während die Energiebranche als Schlusslicht 4,80 Prozent einbüßte. Im Durchschnitt zeigte der EuroStoxx mit 0,5 Prozent ein leichtes Minus. Auf Sicht seit Jahreswechsel befinden sich alle 18 Branchen im positiven Bereich. An der Spitze stehen weiterhin die Automobile.

Die positive Stimmung auf den europäischen Aktienmärkten der letzten Wochen erhielt gegen Ende des Monats einen Dämpfer", sagt Harald Schoder, Aktienexperte der RLB NÖ-Wien. Für erneute Verunsicherung hätten fällige Kreditrückzahlungen Griechenlands an den Internationalen Währungsfonds gesorgt, zu denen immer wieder widersprüchliche Meldungen in den Medien kursierten. Da Griechenland laut Schoder weiterhin bis zu einer endgültigen Lösung am Tableau bleiben wird, werden die Investoren wieder mehr Augenmerk auf die fundamentalen Entwicklungen richten.

Positive Quartalszahlen

"Die Berichtssaison für das erste Quartal ist im Ausklingen und der Verlauf kann durchaus als positiv bezeichnet werden", analysiert Schoder. Von den makroökonomischen Daten seien die zuletzt veröffentlichten Vorlaufindikatoren in der Eurozone gemischt ausgefallen. "Sie deuten aber noch immer auf eine Erholung der Wirtschaft in der Eurozone hin." Da gleichzeitig eine wieder an Fahrt aufnehmenden US-Wirtschaft erwartet werde, sollten die Rahmenbedingungen für die Unternehmen und deren Ergebnisentwicklung positiv bleiben, zumal sich der Euro vorteilhaft für die Unternehmen entwickle. Generell sollte auch die Gewinnentwicklung in diesem Jahr positiv ausfallen, da die dafür wesentlichen Faktoren (Euro-Schwäche, niedrigere Inputkosten und tiefe Refinanzierungskosten) noch immer anhalten.

"Der wesentlichste Einflussfaktor wird aber die Politik der EZB bleiben", sagt Schoder. Aktuell zeige die europäische Notenbank keinerlei Absichten ihre quantitativen Lockerungsmaßnahmen ändern zu wollen. Das heißt die Märkte werden nach wie vor mit ausreichend Liquidität versorgt werden.