Aufschwung in Sicht: Vorkrisenniveau in nächsten Monaten erreicht
Die heimische Wirtschaft nimmt nach den coronabedingten Einbußen wieder Fahrt auf. Laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo zeichnet sich eine zügige Konjunkturerholung ab. "Die gesamtwirtschaftliche BIP-Lücke zum Vorkrisenjahr 2019 verkleinerte sich zuletzt deutlich. Ende Mai betrug sie rund 1 Prozent. Das Vorkrisenniveau dürfte innerhalb der nächsten Monate erreicht werden", erwartet Christian Glocker, Autor des aktuellen Wifo-Konjunkturberichtes.
Im ersten Quartal 2021 ist die österreichische Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent unter dem Vorquartal gelegen. Grund war vor allem der Ausfall der konsumnahen Dienstleistungen wie Beherbergung und Gastronomie, Friseure, Kunst, Unterhaltung und Erholung, die wegen der Pandemie geschlossen hatten. Der private Konsum ist in diesem Zeitraum eingebrochen, Investitionen und die öffentliche Konsumnachfrage wurden hingegen ausgeweitet.
Wichtige Vorlaufindikatoren zeichnen nun laut Wifo aber ein günstiges Bild und auch die schrittweise Rücknahme der Restriktionen würde Anlass zu einem positiven Ausblick auf das zweite Quartal geben. Im April sei der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) für viele EU-Länder erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie wieder über dem langjährigen Durchschnitt gelegen, so das Wifo. Im Mai habe sich dieser Indikator abermals verbessert. Neben der Industrie zeichne sich auch für den Dienstleistungsbereich eine Erholung ab.
Auch in Österreich beurteilten die Unternehmen die wirtschaftliche Lage optimistischer als bisher. Laut Wifo-Konjunkturtest von Mai verbesserten sich die Konjunktureinschätzungen in allen untersuchten Branchen deutlich.
Auf dem Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung ebenfalls fort. Nach vorläufiger Schätzung war die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im Mai erneut etwas höher als im Vormonat, während die Arbeitslosigkeit abermals zurückging. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote (nationale Definition) dürfte im Mai 7,7 Prozent betragen haben.