Wirtschaft

Aufholpotenzial bei Aktien aus Zentraleuropa

Die Börsen in Zentral- und Osteuropa haben im Vorjahr die sehr gute Entwicklung etablierter Märkte nicht im vollen Umfang mitgemacht. „Es gibt daher Aufwärtspotenzial“, sagt Peter Brezinschek, Leiter von Raiffeisen Research der Raiffeisen Bank International (RBI). Dieses Potenzial beruhe auf den Konjunktur- und Gewinnerwartungen der Unternehmen. „Über den Wachstumsmotor Deutschland und die geringen Lohnstückkosten gelingt es Zentraleuropa, höheres Wachstum zu generieren.“

Allerdings: Nicht alle Länder würden gleich stark profitieren. Russland, aber auch viele Balkanstaaten, würden auch 2014 zurückbleiben. Das färbt sich auch auf die Aktienkurse ab, Brezinschek sieht daher unterm Strich in Polen, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien die größten Gewinnchancen.

Dem Wiener Leitindex ATX, der im Vorjahr ebenfalls nur ein mageres Plus von sechs Prozent aufweisen konnte, traut Stefan Maxian, Chefanalyst der Raiffeisen Centrobank (RCB), heuer mehr zu. Bis Jahresende soll er auf 2800 Punkte klettern, das wäre im Jahresverlauf ein Zuwachs von neun Prozent. Schon bis gestern, Donnerstag, legte er auf rund 2680 Zähler zu. Top-Empfehlungen der RCB sind Mayr-Melnhof, UNIQA und Immofinanz.

Anleihenkäufe

Generell erwarten die Analysten nicht, dass es infolge der Reduktion der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank an den Börsen zu Turbulenzen kommen wird. „Das Risiko/Ertragsverhältnis bleibt attraktiv“, sagt Brezinschek. Die größten Chancen gebe es generell bei Energie- und Finanztiteln. Bei zweiteren sei durch die bessere Konjunktur mit einem stärkeren Kreditwachstum und geringeren Risikokosten zu rechnen. Die neuerlichen Bankenstresstests seien nur ein temporärer Unsicherheitsfaktor, langfristig würden sie positiv wirken.

Bei Gold erwartet Brezinschek einen weiteren Preisverfall bis Jahresende auf 1120 Dollar je Unze bei einem nahezu unveränderten Euro-Dollar-Kurs. Auf Anleihen wirke sich die Wende in der US-Geldpolitik negativ aus. „Der Ausblick bleibt getrübt“, heißt es.