Vielweiberei in der ARD
Von Christoph Silber
Intrigen, Sex und Machtspiele – das gefällt offenkundig auch dem deutschen TV-Publikum. Wie die ARD bestätigt, wird die zweite Staffel des heimischen Quotenhits "Vorstadtweiber" in Deutschland zu sehen sein. "Wir werden die neuen Folgen der ,Vorstadtweiber‘ zeigen. Das hat jüngst die Fernseh-Programm-Konferenz beschlossen. Wir freuen uns sehr darüber", erklärt auf Anfrage eine ARD-Sprecherin.
Damit war zunächst nicht zu rechnen. Zum Start in Deutschland war der Österreich-Import über Schein und Sein in der besseren Gesellschaft von der TV-Kritik zum Teil zerlegt worden – ähnlich wie in Österreich.
Die Abstimmung mit der Fernbedienung fiel aber völlig anders aus – ähnlich wie in Österreich. Die "Vorstadtweiber" erreichten in Deutschland eine Durchschnittsreichweite von über vier Millionen Zusehern, die stärkste (zweite) Folge erreichte sogar über fünf Millionen. In allen Zielgruppen lag die österreichische Serie über Senderschnitt. Für ARD-Programm-Direktor, Volker Herres, war dies "ein klares Votum für diese neue, frische Farbe am Dienstagabend."
Handschrift
Für ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner ist das Interesse an dieser Hauptabend-Serie ebenfalls Bestätigung: "Die ,Vorstadtweiber‘ tragen die österreichische filmisch kreative Handschrift. Diese Handschrift ist die Stärke des ORF und seiner filmschaffenden Partner und ein Alleinstellungsmerkmal im digitalen Meer." Die erste Staffel sei beim jüngeren deutschen Publikum sehr gut angekommen und das Team habe die Charaktere der fünf "Weiber" und deren Geschichten mit dem gleichen Enthusiasmus in der zweiten Staffel weitergeführt. "Darauf können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer freuen, egal wo sie vor dem Fernseher sitzen."
Denn auch das Schweizer Fernsehen denkt über die Übernahme der zweiten Staffel nach. Aus Italien gab es eine Anfrage für den Kauf der Bücher zwecks Adaptierung. Weitere Sender bekundeten ebenfalls Interesse.
Mit dem Dreh zu Staffel 2 geht es Ende September weiter. Für die Folgen 6 bis 10 übernimmt Sabine Derflinger die Regie von Harald Sicheritz, die Bücher stammen wieder von Uli Brée. Der soll sich auch bereits an die Arbeit für eine mögliche Staffel 3 machen.