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Universum: 25 Jahre Natur im Wohnzimmer

Zum 25-Jahr-Jubiläum kam alles zusammen, was im ORFoder der österreichischen Naturfilmszene Rang und Namen hat: Empfang mit Häppchen, Küsschen und Reden.

Die Party für das Volk wird am Donnerstagabend via Fernseher geschmissen. Um 20.15 Uhr zeigt ORF 2 anlässlich 25 Jahre Universum Barbara Fally-Puskás’ 90-minütiges Special "Wildnisse im Herzen Europas". Darin führt Helmut Pechlaner durch die österreichischen Nationalparks. In der anschließenden "Langen Universum Nacht" werden bis in der Früh "Universum"-Filme gespielt.

Verantwortet wird die renommierte Naturfilmreihe seit eineinhalb Jahren von Andrew Solomon. Er übernahm, nachdem das alte "Universum"-Team rund um Walter Köhler ins Red Bull Media-House wechselte. Ein besonderes Anliegen ist es Solomon, auf neue Projekte hinzuweisen: Etwa "Schladminger Bergwelten" (von Franz Hafner und Gernot Lercher, Februar 2013), "Gonsalvus – Die wahre Geschichte über die Schöne und das Biest" (von Julian R. Pölsler, Frühling 2013) und "Planet der Spatzen" (von Kurt Mayer, Ende 2013).

KURIER: Warum ist "Universum" so eine starke Marke?
Andrew Solomon: Weil das Versprechen gehalten wurde, von Anfang an die besten Bilder mit starken Geschichten zu liefern. "Universum" hat es schnell geschafft, durch internationale Koproduktionen zu höheren Budgets zu kommen, die für solche Hochglanzproduktionen nötig sind. Und die Filmemacher haben immer rasch die technischen Entwicklungen integriert, die neueste und spektakulärste Bebilderungen ermöglichen.

Sie haben viel internationale Erfahrung. Ist es normal, dass ein Sender eine so starke Naturfilmleiste hat?
Das ist etwas Besonders, vor allem für ein relativ kleines Land. Die hohe Konzentration von sehr erfahrenen Filmemachern und Produktionsfirmen, die durch "Universum" entstanden ist, ist einmalig. Vielleicht hat der Erfolg von "Universum" auch damit zu tun, dass Österreich ein besonders schönes Land ist – aber das würde zu kurz greifen. In 25 Jahren ist da eine ganz große Tradition aufgebaut worden.

Sie haben im März 2011 übernommen. Wir würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben?
Ich möchte immer wissen, warum ein Film gemacht worden ist und für wen. Und ich suche immer die Geschichte. Eine Überraschung. Etwas, was die Zuschauer mitnehmen, wodurch sie berührt werden können.

Der Donnerstags-Hauptabendsendeplatz wird aufgegeben. Bedeutet das eine Schwächung der Reihe?
"Universum" hat immer noch zwei wöchentliche Sendeplätze. Mit dem neuen "Universum History" am Freitag können wir neues Publikum ansprechen. Der Dienstag war und ist der Hauptsendeplatz für Tierfilme, und dabei bleibt es – wir werden einige der schönsten Filme, die wir sonst am Donnerstag geplant hätten, am Dienstag senden. Es ist nie angenehm, einen Sendeplatz aufzugeben, aber uns ist zugesichert worden, dass die Eigenproduktion nicht beeinträchtigt wird. Budgetär ändert sich nichts und das Niveau der Filme wird gleich bleiben.

Acht "Universum"-Filme bis sechs Uhr Früh

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Bei der Auswahl der Filme für die "Lange Universum Nacht" sei ihm die Bandbreite wichtig gewesen, sagt "Universum"-Chef Solomon. Den Anfang macht um 22.30 Uhr Sambesi , Michael Schlambergers Porträt eines der großen Flüsse der Erde.

Um 0.05 Uhr folgt Wilde Alte Welt – Eine Naturgeschichte Europas von Klaus Feichtenberger und Walter Köhler.

Mauritius von Harald Pokieser und Manfred Christ (0.50 Uhr) behandelt die gleichnamige Insel im Indischen Ozean.

Um 1.40 Uhr zeigt ORF 2 Die Magie der Mongolei von Heinz Leger – ein Streifzug durch die Landschaft im Herzen Asiens.

In Almendro – Baum des Lebens macht Barbara Puskás anhand eines Baumes die fragile Biodiversität in den Regenwäldern Costa Ricas deutlich (2.25 Uhr).

Um 3.10 Uhr folgt Das Genie der Natur – Magie der Bewegung von Alfred Vendl und Steve Nicholls.

Den Abschluss bilden Herbert Habersack Ur-Amazonas – Fluss aus der Wüste (3.55 Uhr) und Helmut Voitls und Elisabeth Guggenbergers Die Eisfalle (4.40 Uhr).