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Streit Krone/Österreich zu WM-Clips: ORF-Sprecher im Fokus

Krone-Justiziarin Anja Schmidt ist erbost. In dem Rechtsstreit zwischen Krone.at und oe24.at über die Verwendung von WM-Clips liegt nun eine Stellungnahme der Anwälte von oe24.at vor. Darin wird darauf verwiesen, dass man die Fußball-Clips aus dem ORF im Rahmen des Kurzberichterstattungsrechtes verwendet habe und legt dazu auch einen Mailverkehr mit ORF-Kommunikationsschef Martin Biedermann vor. Was dieser an Wolfgang und Niki Fellner schreibt, stößt Krone.at sauer auf, weil man sich damit hintergangen fühlt (die Plattform hatte vom ORF einen Lizenzvertrag für die WM erworben).

„Lieber Wolfgang, lieber Niki“, schreibt Biedermann: „Ihr könnt die Highlights pro Spiel, das der ORF überträgt, im Rahmen Eurer Lizenz als ,Rundfunkveranstalter‘ verwenden und euch selbst zusammenstellen/schneiden.“ Kosten würden dafür keine anfallen, schreibt Biedermann. „Falls ja, könne man gerne einen noch zu definierenden Betrag in unserer Jahresvereinbarung dafür widmen.“ Und: „Wir würden euch das Recht in Form einer kurzen Vereinbarung einräumen. Denke, das ist eine elegante Lösung.“

„Diese Vorgangsweise des ORF ist schlichtweg skandalös“, findet Schmidt. Biedermann kontert auf KURIER-Anfrage: „Eine Bewertung/Verrechnung im Rahmen unserer Jahresvereinbarung mit oe24 war damals angedacht. Was daran zum Schaden der Krone sein sollte, verstehe ich nicht“. „Elegant“ beziehe sich darauf, „dass es im Rahmen der massiven Einschränkungen des Kurzberichterstattungsrechts oe24 möglich war, in dieser reduzierten Form WM-Content zu übernehmen.“

Biedermann verwies darauf, dass man alle Medien gleich behandeln habe wollen, aber aus Termingründen keine weitere Sublizenz von der FIFA bekommen habe.