SPÖ & Medien: "Watsch’n für Politik der Einflussnahme"
Von Daniela Kittner
Der Hergang des ORF-Desasters laut SPÖ-internen Schilderungen: Rudas und ihr Spezi Niko Pelinka waren ausgezogen, den ORF für die SPÖ "in den Griff zu bekommen".
Erster Streich war die Ablöse des früheren SPÖ-Stiftungsrat-Leiters Karl Krammer. Vorwurf: Krammer würde für die SPÖ unangenehme Berichte nicht abwürgen.
Zweiter Streich war das Abservieren des früheren Informationsdirektors Elmar Oberhauser, weil dieser sich Rudas’ Personalwünschen widersetzte.
Nachdem der SPÖ die Wiederwahl von Wrabetz gelungen war, sollte Pelinka an einer Schaltstelle in die ORF-Chefetage einziehen. Wohl, um dort zu exekutieren, was als Stiftungsrat nicht so leicht möglich ist: Einflussnahme auf die Berichterstattung. Als „nicht unter Kontrolle“ empfinde die SPÖ-Führungsclique dem Vernehmen nach den "Report", die "ZiB 2" und im Speziellen Armin Wolf.
Faymann soll zwar nicht die treibende Kraft hinter der Pelinka-Beförderung gewesen sein. Er habe aber, wie so oft, Rudas gewähren lassen, und erst die Notbremse gezogen, als er selbst in den Strudel geriet (Dringliche im Parlament).
Als der erfolgreiche Widerstand der ORF-Belegschaft gegen die Gängelungsversuche der SPÖ zu schaden begann, ging die Partei zunehmend auf Distanz zur Rudas-Clique. Zuletzt fielen auch die SP-Stiftungsräte ab. Fazit eines Insiders: "Das ist die Watsch’n für eine Medienpolitik, die nur aus versuchter Einflussnahme besteht."