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"Shameless": Die Idylle in der amerikanischen Armut

Oft ist weniger mehr. Fiona Gallagher, ungefähr Anfang zwanzig, muss sich und ihre fünf Geschwister mit mehreren Mindestlohnjobs über Wasser halten. Das eigentliche Familienoberhaupt, Frank Gallagher, ist ein Trinker, der sich die Invalidenrente einer Verstorbenen erschlichen hat. In einer der schlechteren Gegenden Chicagos wachsen die Kids auf und schlagen sich in „Shameless“ mehr oder weniger schlecht durch den Alltag in der Vorstadt: Sie trinken, kiffen, prügeln sich und lieben einander und andere.

Sex ist die einzig ständig verfügbare Vergnügung und taucht in der Serie auch sehr explizit immer wieder auf. In den USA zeigt der Pay-TV-Sender Showtime ab Jänner die vierte Staffel, der ORF zieht nun für Österreich nach und bringt ab Montag Shameless um 23.25 Uhr auf ORFeins.

"Verdrehter Spaß"

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Die Rolle des Frank Gallagher spielt William H. Macy („Fargo“), der seine Rolle als „verdrehter Spaß“ betrachtet, weil er einerseits „beinahe in jeder Szene betrunken“ ist, andererseits mit einer dysfunktionalen Familie zu kämpfen hat. „Im Kern des Ganzen, und das finde ich eigentlich schockierend, ist aber diese bizarre Liebe zueinander. Diese Familie hält zusammen.“ Im Laufe der Serie zeigt allen widrigen Umständen zum Trotz immer wieder so etwas wie familiäre Idylle, wenn auch oft in einem chaotischen bis ordinären Rahmen. Neben Macy, der für seine Rolle in „Shameless“ drei Mal für einenEmmy nominiert wurde, sind auch Joan Cusack und Emmy Rossum in der Serie zu sehen. Rossum gibt als älteste Tochter Fiona das Zentrum der Familie und hat ihre eigenen Ambitionen bereits aufgegeben. Wichtiger als eine eigene Ausbildung ist ihr, die Geschwister durch den Alltag zu bringen.