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Fortsetzung nicht geplant

Ich merke mir Träume gut. Als Kind habe ich sogar in Serien geträumt. Da kam immer eine Folge und am nächsten Tag die zweite“, erinnert sich Ursula Strauss.

Der Traum, genauer gesagt der Tagtraum, spielt immer wieder eine Schlüsselrolle in den Filmen um Kommissarin Angelika Schnell – meist führt er sie auf die richtige Spur. Vermutlich auch im neuesten Fall „Leben“:

Ein namenloses, verletztes Mädchen, das niemand kennen will, und der ungeklärte Tod eines Burschen führen das Team der Mordkommission ins Burgenland, wo Kommissarin Schnell ihre Ermittlungen auf ein örtliches Jugendcamp konzentriert und dort auf eine Mauer des Schweigens stößt.

Die Bewohner des kleinen Ortes hüten ein dunkles Geheimnis.

Antiheldin

Für Ursula Strauss ist es der mittlerweile dritte Langfilm um die sympathische Antiheldin, die „nicht kochen kann, nicht die perfekte Geliebte, nicht die perfekte Chefin und nicht die perfekte Mutter ist, sondern auch an Dingen scheitert.“ Eine solche Figur im Fernsehen zu sehen, die sich jeglichem Perfektionsdruck verweigere, das sei erleichternd.

Doch nicht nur der unkonventionellen Erzählweise verdanke die Reihe, die 2009 als ORF-Serie startete, ihren Erfolg; eine wichtige Rolle spiele auch der Humor, so Regisseur Andreas Kopriva.

Und der kommt offenbar überall gut an: „Schnell ermittelt“ wird in so unterschiedlichen Ländern wie Russland, Italien und Dänemark gesendet.

Den Humor verlieren dürfe man auch während der Dreharbeiten nicht, will man eigene Grenzen nicht überschreiten und am Abend zu sich selbst zurückkehren

Für die Schauspielerin Ursula Strauss gilt: „Würde ich mich verlieren, könnte ich nicht mehr gut arbeiten. Da wäre meine Fantasie gekappt.“

Eine Art Heimat

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Die Dreharbeiten zur Folge „Leben“ werden heute abgeschlossen. Wann der Film jedoch im ORF ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Ob die Reihe fortgesetzt wird, steht übrigens ebenfalls nicht fest.

Dabei wäre gerade eine solche Perspektive dem Format äußerst zuträglich, will man das Potenzial, das in der Entwicklung der Figuren liegt, voll ausschöpfen. Momentan geschehe das leider nicht wirklich, so Andreas Kapriva.

Ursula Strauss, die momentan im Götz Spielmann-Film „Oktober – November“ eine Frau am Sterbebett ihres Vaters spielt, kann sich jedenfalls eine Fortsetzung gut vorstellen. Nach sechs Jahren ist ihr die Serie „eine Art Heimat“ geworden.