Raiffeisen-Chef wechselt zur Styria
Von Christoph Silber
Die Spekulationen über den neuen Vorstandschef der Styria Media Group haben ein Ende. Der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Markus Mair (48), wird zum Grazer Medienhaus wechseln. Das bestätigte der Konzern in einer Aussendung entsprechende Informationen des KURIER. Mairs Nachfolger bei der Raiffeisen-Landesbank Steiermark wird Martin Schaller, der erst im Vorjahr von Oberösterreich nach Graz gewechselt war.
Mair soll, so die Pläne der Styria, gemeinsam mit Klaus Schweighofer und Malte von Trotha, die Spitze des Medienkonzerns ("Kleine Zeitung") bilden. Seine Tätigkeit wird der Vorstand in neuer Zusammensetzung am 1. Oktober aufnehmen. Die Styria ist mit fast 3000 Mitarbeitern und 437 Millionen Umsatz das drittgrößte Medienunternehmen Österreichs - nach dem ORF und der Mediaprint.
Der Jurist Mair kennt die Styria Media Group - er ist dort seit 2007 Aufsichtsrat. Mit Mair wechselt erstmals ein Bankmanager an die Spitze des Medienhaues. Er ist für die aktienrechtliche Höchstdauer von fünf Jahren bestellt. Für den Wechsel in die Führungsetage des Medienhauses entschied er sich, laut Styria-Aussendung, nach reiflicher Überlegung: "Diese spannende Herausforderung in einer für mich nicht ganz unbekannten Branche kann ich nur annehmen, weil es für die Nachfolge der Raiffeisen-Landesbank einen perfekten Kandidaten gibt."
Integrationsperson
Der verheiratete Vater von vier Kindern gilt als Integrationsperson, der es gelungen ist, die von traditionellen Strukturen geprägte Bank in Richtung internationalen und modernen Dienstleister weiterzuentwickeln. "Ein stets positiver, kommunikativer Mensch, der nicht nur Wirtschaftsfachmann, sondern auch zum Angreifen ist", wird Mair aus seinem Umfeld beschrieben. Diese kommunikativ-soziale Seite dürfte auch als wichtiges Asset in seiner neuen Funktion gelten.
Markus Mair wurde am 27.12.1964 in Graz geboren und studierte nach der Matura an der HIB Liebenau an der Karl-Franzens-Universität Rechtswissenschaften. 1992 bis 1994 war er parlamentarischer Mitarbeiter für einen ÖVP-Bauernbund-Nationalratsabgeordneten mit den Themen Außenpolitik, Soziales und Landwirtschaft, 1994 trat er in die Raiffeisen Landesbank Steiermark ein.
Nach einer umfassenden Bankausbildung und Hernstein General Manager Degree war er zunächst Firmenkundenbetreuer, eher er Prokurist und Koordinator des Euro-Projektes wurde. 2002 wurde er als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung zum Direktor, im folgenden Jahr zum Vorstandsdirektor bestellt, als der er unter anderem für Marketing, Wertpapier-, Bauspar- und Versicherungsgeschäft zuständig war.
2006 folgte Mair Georg Doppelhofer nach, der 25 Jahre lang an der Spitze der RLB Steiermark gestanden war. In Mairs Ära fielen auch die Turbulenzen der Hypo Steiermark um hohe Verluste aus Leasinggeschäften in Kroatien, für die seitens der RLB als Mehrheitseigentümerin Reparaturmaßnahmen eingleitet werden mussten. Auch seine vorläufig letzte Konzernbilanz 2012 wies Schatten auf, die auf einen Strategiewechsel zurückgeführt wurden.