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Radiotest: Gletscher ORF schmilzt weiter ab

Halbjahr für Halbjahr werden mittels Umfragen die Marktanteile der heimischen Radiosender ermittelt. Sie münden in den Radiotest, der die wichtigste Währung der Hörfunkbetreiber darstellt. Der jüngste Radiotest bezieht sich auf das erste Halbjahr 2014 und zeigt dieselbe Tendenz, die den Markt schon seit Jahren prägt: Die öffentlich-rechtlichen ORF-Sender sind mit großem Abstand Marktführer, verlieren aber im Tempo einer Gletscherschmelze Marktanteile an die Privaten. In Wien profitierte davon vor allem KroneHit, an dem auch der KURIER beteiligt ist.

Bundesweit konnte die private Tagesreichweite um nicht ganz einen Prozentpunkt auf 29,4 Prozent gesteigert werden. Beim Marktanteil präsentierten sich die Privatradios hingegen mit 24 Prozent konstant. Diesem Muster folgte KroneHit, das die Tagesreichweite auf 12,6 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte) steigerte, bei stabilen 8 Prozent Marktanteil.

Branchenprimus Ö3 musste hingegen minimale Verluste hinnehmen: In puncto Tagesreichweite gab es ein Minus von 0,2 Prozentpunkten auf 36,5 Prozent, der Marktanteil lag wie im ersten Halbjahr 2013 bei 31 Prozent.

Ein Blick auf den Wiener Radiomarkt ergibt eine gemischte Bilanz für öffentlich-rechtliche wie private Sender: Ö3 büßte bei der Tagesreichweite mehr als eineinhalb Prozentpunkte ein, konnte aber gleichzeitig den Marktanteil in der Zielgruppe ab zehn Jahren stabil halten, während jener bei den 14- bis 49-jährigen Hörern sogar leicht gesteigert wurde. KroneHit wiederum legte in allen Bereichen zu, während andere Private wie Radio Arabella und Radio Energy (bei der Tagesreichweite) oder Radio Ö24 (bei beiden Kennzahlen) ein Minus verbuchten. Letzterem Sender, der davor unter dem Namen Antenne Wien lief, dürfte die Umbenennung zugesetzt haben: Der Marktanteil ab 10 Jahren fiel gegenüber dem 1. Halbjahr 2013 von 3 auf ein Prozent, die Tagesreichweite von 2,2 auf 1,6 Prozent.