Wirtschaft/atmedia

Radioplayer startet mit 15 Sendern

Die heimischen Privat-Radios rüsten sich für die digitalen Herausforderungen. Vorerst 15 Sender sind ab kommenden Dienstag gemeinsam auf dem Radioplayer vertreten. Dieser bietet geräteunabhängig deren UKW-, Streaming- und Podcast-Angebot. Einige Sender bieten innerhalb des Radioplayer auch On-Demand-Inhalte. Das neue Angebot wird bei den Österreichischen Medientagen erstmals präsentiert.

Nutzbar ist der Radioplayer sowohl online auf radioplayer.at und den Homepages der teilnehmenden Privat-Sender als auch in der Folge als App für Smartphones und Tablets. Diese soll in Kürze für Android und iOS in den Stores gratis erhältlich sein. Das Senderspektrum umfasst zum Start alle relevanten Privatsender: 88,6, die Antenne-Radios in Kärnten, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg, das österreichweite Kronehit, die Life Radios OÖ und Tirol, Lounge FM, NRJ, Oe24, Radio Arabella, Radio Klassik (Stephansdom) sowie Welle Salzburg. Weitere Sender sollen folgen.

Hörer-Service

Alle Inhalte anzeigen
"Der Radioplayer ist zunächst vor allem ein Service für unsere Hörer, die unsere Programme streamen, egal ob im Büro am PC, am Tablet oder unterwegs am Smartphone“, erläutertKronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda. "Unsere Konsumenten können nun zwischen den Privatradios hin- und herwechseln, ohne dass sie die jeweiligen Homepages oder Apps mühsam schließen und wieder aufrufen müssten. Denn es gibt nun ein gültiges System, innerhalb dessen die Senderwahl möglich ist."

Für Swoboda ist der Radioplayer aber auch schon ein wichtiger Schritt in die nahe digitale Zukunft. Denn in den Autos ändert sich die Empfangsgeräte-Situation rasant. "Statt einfacher UKW-Radios werden Multimedia-Center Einzug halten, die online ausgerichtet sind und mit Apps arbeiten. Um da auf dem Hörermarkt zu bestehen, wird es notwendig sein, mit Apps im vorderen Bereich und leicht auffindbar platziert zu sein. Es ist eine Illusion, wenn man meint, man könnte da noch als Einzelkämpfer bestehen."

ORF willkommen

Der Radioplayer ist eine ursprünglich federführend von der BBC entwickelte technische Plattform. In Österreich ist der Öffentlich-Rechtliche allerdings vorerst nicht mit dabei. "Die Einladung an den ORF, sich zu beteiligen, steht von Seiten der beteiligten Privatsender weiterhin. Auch in großen Märkten wie in Großbritannien oder in Deutschland war dieses Miteinander möglich", meint Swoboda. "Es wäre seitens des ORF ein Bekenntnis zur Mediengattung Radio und ein Zeichen jenen gegenüber, die die Leistungen der Radiomacher versuchen, auszunutzen. Wir hoffen, dass man im ORF spätestens nach der Bestellung der Führung im kommenden Jahr einen gemeinsamen Weg will."

Alle Inhalte anzeigen
Der ORF verfolgt diesbezüglich seine eigenen Pläne. In der geplanten Radiothek sollten alle Hörfunk-Angebote gestreamt werden, aber auch eine gewisse Zeit abrufbar bleiben.Allerdings sieht die Wettbewerbsbehörde hier Probleme. Zu Recht, wie Swoboda meint. "Denn es gibt im Radio-Bereich noch immer kein funktionierendes duales System. Der ORF vereint auf sich drei Viertel des Hörer-Marktes wie auch der analogen Radio-Frequenzen. Dass die Privaten angesichts dessen überhaupt auf ein Viertel der Höre kommen, liegt unter anderem daran, dass wir digital mehr dürfen und können. Deshalb begrüße ich, dass die Wettbewerbsbehörde hier aktiv geworden ist", erklärt Kronehit-Chef Swoboda.