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Fußball-WM kickt RTL in Deutschland vom Thron

Die Fußball-WM hat am deutschen Fernsehmarkt im Juni tektonische Platten verschoben. Erstmals seit 1992 hat etwa RTL die Herrschaft über die junge Zielgruppe (14–49) an die öffentlich-rechtlichen Sender verloren.

Der Kölner Platzhirsch kam in dem Segment auf einen Marktanteil von 10,6 Prozent. ZDF (13,4 Prozent) und ARD (14,1 Prozent) lagen deutlich vorne.

Die Auswertung des Fachportals quotenmeter.de verheißt für RTL nichts Gutes: Da der Sender vor zwei Jahren auf 13,6 Prozent und vor vier Jahren sogar auf 16,4 Prozent im EM- bzw. WM-Monat zu verweisen hatte, lässt sich die Schwäche also nicht alleine durch die starke Konkurrenz durch König Fußball erklären. Seit drei Jahren ist RTL mit einem Abwärtstrend konfrontiert.

Auch andere Privatsender lagen schlechter als gewohnt. Mit 7,8 Prozent war etwa Sat.1 weit von den 8,5 Prozent entfernt, die im Juni 2012 bisher als schwächster Wert der letzten elf Jahre gemessen wurde. ProSieben muss sich mit 8,9 Prozent zufrieden geben, nur im Juni 2012 (9,9 Prozent) und Juni 2006 (9,5 Prozent) verfehlte der Sender ein zweistelliges Ergebnis in der werberelevanten Zielgruppe.

Vox kam mit 5,7 Prozent auf den schlechtesten Wert seit August 2004, als 5,6 Prozent erreicht wurden. RTL II lag im Juni bei 14 bis 49 bei 5,6 Prozent, was für den Sender ebenfalls schwach ist.