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ORF sucht Planer und will weitere Millionen

Der ORF ist dem Verbleib auf dem Wiener Küniglberg einen weiteren Schritt näher. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat für die Stiftungsratssitzung nächste Woche zwei Anträge verschickt, die für die weitere Entwicklung des heutigen Standorts wichtig sind.

Im Juni 2012 waren vom Stiftungsrat 23,8 Millionen für die grundsätzliche Sanierung und Erhaltung des unter teilweisen Denkmalschutz stehenden Haupttrakts des ORF-Zentrums beschlossen worden. Nun soll die sogenannte Bauphase 3 gestartet werden, in der es um die weitere innere Gestaltung geht. Dabei wird nun nicht einfach nur der Status quo im Objekt 1 beibehalten, sondern es sollen zeitgemäße, moderne Bürostrukturen geschaffen werden, so die Vorgabe.

Der zweite Wrabetz-Antrag betrifft weitere Objekte auf dem Küniglberg, in denen etwa der angedachte trimediale Newsroom (für TV, Radio, Online) entstehen könnte. Für diese Objekte 2 bis 9 wird ein Generalplaner gesucht. Dessen Aufgabe ist die „nachhaltige, integrale Planung mit einem gesamtheitlichen Konzept“. Prinzipiell geht es um die größtmögliche Zusammenführung von Unternehmensteilen auf dem Küniglberg, wie vom Stiftungsrat vorgegeben.

Die reinen Architekturleistungen für einen etwaigen Erweiterungsbau sind übrigens davon ausgenommen. Sie sollen im Zuge eines Architekten-Wettbewerbs vergeben werden. Allerdings stand jüngst das Ausschreibungsverfahren dazu heftig in der Kritik zahlreicher Architekturinstitutionen wegen „übertriebener Anforderungen“.

Bei den beiden nun von ORF-Chef Wrabetz zur Beschlussfassung durch den Stiftungsrat vorgelegten Anträge geht es um ein Budgetvolumen von 47 Millionen.

Nicht endgültig

Für Gegner eines Umzugs des ORF nach St. Marx, wie ihn sich die SPÖ-geführte Wiener Stadtregierung wünscht, sind die genannten Schritte ein klarer Hinweis für den Verbleib auf dem Küniglberg. Mit diesem rechnet auch schon Art-for-Art-Chef und Leiter des Freundeskreises der SPÖ-nahen Stiftungsräte, Josef Kirchberger: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es eine andere Lösung wird als der Küniglberg, halte ich für sehr gering. Ein endgültiger Entschluss ist aber noch nicht gefallen.“

Manche ORF-Mitarbeiter sehen darin nur mehr einen Formalakt. „Die Zeit in den Containern und in den Ausweichquartieren hat ein Ablaufdatum. Damit ist der Weg frei für moderne, zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen für die ORF-Mitarbeiter“, meinte Robert Ziegler. Der bürgerliche Betriebsrat und Stiftungsrat verbindet damit politische Forderungen: „Der ORF braucht nicht nur ein modernes Haus, sondern auch zeitgemäße Möglichkeiten.“ Die Online- und Social-Media-Beschränkungen müssten fallen, sagte er.