Filmwirtschaft warnt vor dramatischen Folgen
Von Anna Gasteiger
Wenn das, was jetzt angekündigt ist, tatsächlich stattfindet, wird es keinen österreichischen Film mehr geben“, sagte Harald Krassnitzer in einem eingangs gezeigten Video. Und Nicholas Ofczarek las mit Pathos in der Stimme einen Text vor: „Kann es denn sein, dass österreichisches Programm für den ORF nur ein Hebel für höhere Gebühren ist?“ Wenn die Filmwirtschaft zur Krisen-Pressekonferenz ruft, darf es ruhig dramatisch zugehen.
"Kahlschnitt"
Der (altbekannte) Anlass: Der ORF soll nach Plänen der Regierung ab 2014 keine Gebührenrefundierung bekommen und kündigte ergo Sparmaßnahmen an. Die Filmwirtschaft rechnet bereits heuer mit einem „Kahlschlag“ und 2014 mit einem weiteren Minus von 30 Prozent des Produktionsvolumens – konkrete Angaben von Seiten ORF gibt es noch nicht. Die Filmschaffenden befürchten dramatische Folgen. Die Branche drohe zusammenzubrechen, warnte Produzent Veit Heiduschka: „Der ORF hat verabsäumt, dafür zu sorgen, dass diese Situation nicht eintritt.“
Die Kürzungen würden sich vor allem auf den Personalbereich niederschlagen, so die Befürchtung. Dass erste Produktionen bereits abgesagt worden seien, dürfte hingegen nicht stimmen: Die definitiven Aufträge für 2014 werden erst im Sommer bzw. Herbst vergeben. Selbst wenn die Verlängerung der Gebührenrefundierung nach der Wahl doch noch beschlossen wird: Die Folgen für das Produktionsjahr 2014 wären trotzdem spürbar.
Forderungen
Die Filmschaffenden fordern eine sofortige Verlängerung der Gebührenrefundierung und dass 20 Prozent der Gebühren für österreichischen Film zweckgewidmet werden. ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner schloss sich den „Forderungen nach einer langfristigen und unabhängigen Finanzierung“ des ORF an.