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RTL-"Supertalent": Mit Hund Falco zum Sieg

Am Anfang stand die Angst vor Hunden: Lukas Pratschker, heute 17 und stolzer Besitzer eines Border Collie namens Falco, bekam Panik, wenn er die Vierbeiner sah. Als Falco zur Familie stieß, lernte er Schritt für Schritt, damit umzugehen, wie er dem KURIER sagte: „Es war so, dass ich gelernt habe, wie ich mich verhalten muss, wie ein Hund auf Bewegungen reagiert. Und dass letztlich alles am Menschen liegt, wie er dem Tier gegenüber tritt.“ Seit Samstag ist Pratschker auch stolzer Gewinner des RTL-„Supertalent“. Er überzeugte Publikum und Jury gemeinsam mit Falco mit den gemeinsamen Dog Dance-Vorführungen.

Der Border Collie und der Gymnasiast verfügen über ein Repertoire von 140 Kommandos, wie Lukas erzählt. Darunter sind die choreografischen Einlagen, die die beiden beim Supertalent ebenso wie simple Alltagsbefehle, etwa „Schuhe bringen oder mir die Jacke ausziehen“, grinst Lukas. „Wir trainiern, solange er noch Spaß daran hat. Und solange wir noch neue Tricks finden.“

Der Ehrgeiz für die ungewöhnlichen Kunststücke kommt von beiden Seiten: Denn auch der Hund muss Lust am Trainieren haben, sagt der Favoritner. Der zweite Border Collie der Familie etwa habe kein so breites Repertoire: „Er trainiert auch, ist aber nicht so fixiert“.

Die Kandidaten und Eindrücke der Show

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Pläne für Tierheim

Der 17-Jährige ist durch seinen Sieg beim „Supertalent“ jetzt 100.000 Euro reicher und hat schon sehr konkrete Pläne, was er mit dem Geld anstellen will: Im burgenländischen St. Margarethen hat er ein leerstehendes Tierheim im Auge, dass er gerne revitalsieren möchte. „Uns fehlt noch der Kontakt zum Bürgermeister, aber in den Räumlichkeiten würde ich gerne Kindern beibringen, wie amn mit Hunden umgeht.“ Auch könnte sich Lukas Gymnasiast vorstellen, Trainingswochen zu veranstalten, in denen er lehrt, wie man Kunststücke beibringt oder Hundesport macht.

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Unterstützt wurde Pratschker von seiner ganzen Familie: Seine Eltern, ein Beamter und eine Sekretärin sowie sein Bruder begleiteten ihn nach Köln, um beim „Supertalent“-Finale mitzufiebern.

Lob gab es von den Juroren: „Es ist wirklich unglaublich, was du mit diesem Hund da anstellst. Mein absoluter Respekt“, entfuhr es Dieter Bohlen. Juror Guido Maria Kretschmer betonte, man sehe der Nummer an, dass Lukas seinen Falco „mit Liebe und Sympathie“ behandle. Juror Bruce Darnell fiel es schwer, Euphorie und Grammatik unter einen Hut zu bringen, wie er einräumte. "Das ist die Hammer!", rief er. Um sich dann zu fragen: "Ist mein Deutsch wirklich so schlecht?"

Das Publikumsinteresse am RTL-„Supertalent“ ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. 4,44 Millionen Menschen interessierten sich in Deutschland für das Finale, zumindest 100.000 mehr als vor einem Jahr. In Österreich waren trotz des Wieners im Finale nur 216.000 Zuseher dabei.

Sie spielten Panflöte, sangen Oper oder musizierten auf der Mundharmonika. Um viele Talente ist es still geworden.

Von Opernsänger Ricardo Marinello zum Beispiel - dem ersten "Supertalent" - ist lange keine Platte mehr erschienen. Auch von den Sängern Freddy Sahin-Scholl und Jean-Michel Aweh ist kaum etwas zu hören. Hundetrainer Yvo Antoni und Jack Russell Terrier Prima Donna hatten kurz nach der Show pausiert - der Hund litt unter Stress. Im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen sie heute nicht mehr.

Mehr Erfolg hatte Michael Hirte mit seiner Mundharmonika: Sechs Alben hat der frühere Hartz-IV-Empfänger aufgenommen, das siebente soll im Frühjahr folgen. "Ich habe jetzt viele Aufträge, kann viel spielen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Seiner Freundin hatte er im Fernsehen einen Antrag gemacht - geheiratet haben sie noch nicht. "Erst wenn ich aufgehört habe zu rauchen", sagte Hirte.

Panflötenspieler Leo Rojas aus Ecuador hat bisher drei Alben aufgenommen. Vor dem "Supertalent" hatte er für ein paar Cent in der Fußgängerzone gespielt. Von den 100.000 Euro Preisgeld wollte er seiner Familie in Südamerika ein kleines Haus bauen. Das Projekt will er nach Angaben seines Managers im kommenden Frühjahr angehen.