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Mutter aller "Millionenshows" in Großbritannien abgesetzt

In Großbritannien ist die Ära des modernen Quiz-Fernsehens zu Ende. Der Privatsender ITV hat am Dienstagabend die letzte Folge von „Who wants to be a Millionaire“ ausgestrahlt, die dort seit 1998 lief und eines der erfolgreichsten Lizenzprodukte aller Zeiten werden sollte.

ITV hatte das Quiz, das in Österreich unter dem Titel „Millionenshow“ montags auf ORF2 läuft, als erster Sender im Programm gehabt.

Von Anfang bis zuletzt hat sie Chris Tarrant (67) moderiert, der im Vorjahr seinen Rückzug ankündigte. ITV beschloss daraufhin, das ganze Format zu kippen – bis dahin hatten die britischen Teilnehmer der Show rund 51 Millionen Pfund erspielt. Am Dienstagabend war dann Schluss mit der Raterei.

„Who wants ...“ wurde von der britischen Produktionsfirma Celador erfunden, die die Rechte 2006 gewinnbringend an die niederländische 2waytraffic verkaufte, womit die Quizsendung heute zum Reich des Unterhaltungsriesen Sony Pictures Television zählt.

Idente Ausstrahlung weltweit

Die Sendung wird weltweit nach strengen Vorgaben ident ausgestrahlt. Auch das Studio sieht überall gleich aus, einzig der Name der Sendung ändert sich: RTL nannte die Show etwa „Wer wird Millionär?“, der ORF taufte sie zunächst „Alles ist möglich – Die 10-Millionen-Show“, nach der Einführung des Euro dann auf „Millionenshow“. Seit 2000 läuft die Sendung im ORF.

Dessen Unterhaltungschef Edgar Böhm zeigt sich vom Aus der Mutter aller Millionenshows unbeeindruckt: „Eine wöchentliche Sendung die nach 14 Jahren noch immer mehr als 800.000 Seher hat, ist ein in der Fernsehgeschichte einmaliger Erfolg“, betonte er auf KURIER-Anfrage.

„In Österreich ist das von Armin Assinger moderierte Format über alle Zielgruppen hinweg nach wie vor überaus erfolgreich“, so Böhm. „Wir denken daher nicht im Entferntesten daran, die ,Millionenshow‘ einzustellen.“