Martin Puntigam: "Ich lasse mich überraschen. Das ist sicherer"
Von Marco Weise
In 13 neuen Folgen bringen die Science Busters ab heute, Dienstag, in ORFeins (23 Uhr) den TV-Zusehern wieder die Welt der Wissenschaft näher. Nach turbulenten Zeiten mit dem plötzlichen Tod von Heinz Oberhummer, dem Ausstieg von Werner Gruber und der Trennung vom Rabenhof kehrt Martin Puntigam samt neuer Besetzung zurück. Neben dem Kabarettisten Gunkl sind noch Florian Freistetter sowie Helmut Jungwirth von der Uni Graz und die Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher dabei.
KURIER: Was darf man sich von den neuen Folgen inhaltlich erwarten?
Martin Puntigam: Wie immer gibt es viele Witze, viele Experimente, viele Kostüme und viel Wissenschaft. Es wird geschmiedet und gekocht. Es geht ums Allerkleinste, nämlich die Welt auf molekularer Basis, und ums Allergrößte, nämlich das Universum.
Wie groß ist das Loch, das Heinz Oberhummer hinterlassen hat?
Der Tod von Heinz Oberhummer war in jeder Hinsicht furchtbar. Vor allem, weil wir einen Freund verloren haben. Ich habe letztes Jahr mit ihm mehr Zeit verbracht als mit meiner Familie. Der Heinz hat sich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit neuen Kolleginnen und Kollegen gefreut. Er durfte es zwar noch miterleben, als wir mit Florian Freistetter im Herbst auf großer "Scheißgegend"-Tour waren, aber leider viel zu kurz.
Nach dem Tod von Heinz Oberhummer und dem Ausstieg von Werner Gruber: Wie groß war die Motivation, weiterzumachen?
Die "Science Busters" sind ein faszinierendes Projekt, bei dem man faszinierende Menschen kennenlernt, so etwas passiert einem nicht jeden Tag. Die Entscheidung, ob, wie und dass es mit den Science Busters weitergeht, ist allerdings bereits Anfang 2015 gefallen. Denn dass die Science Busters und Werner Gruber getrennte Wege gehen werden, weil er sich auf seine Arbeit im Planetarium konzentrieren möchte, war lange ausgemacht – und zwar einvernehmlich.
Warum wurden Sie vom Rabenhof "fallen gelassen"?
Wir haben uns über die Jahre auseinandergelebt. In der für uns schweren Zeit hat sich gezeigt, dass es unterschiedliche ethische Vorstellungen darüber gibt, wie man mit einer Krisensituation umgehen soll. Aber natürlich wäre es uns lieber gewesen, wenn die Trennung seriöser über die Bühne gegangen wäre. Im Stadtsaal, wo wir seit Jahren ebenfalls auftreten, sind wir gut aufgehoben.
Wie schwer war es, ein neues Konzept mit neuen Kollegen zu entwickeln?
Es war sehr viel Arbeit, weil wir ja keine der über 40 Shows, die wir in den letzten zehn Jahren entwickelt hatten, weiterspielen können. Das war eine große Herausforderung, die ich so nicht alle Jahre haben muss. Das Erfreuliche dabei: Mit dem erweiterten Kader können wir mehr Wissensgebiete abdecken.
Wird es ein neues Solo-Programm von Ihnen geben?
Es gibt Pläne für ein neues Solo-Programm und ein dazu passendes Buch. Aber wer weiß, vielleicht läuft die neue Science-Busters-Staffel so gut, dass wir bald eine neue produzieren. Und was Pläne wert sein können, wenn sich das Leben meldet, habe ich ja letzten Herbst gesehen. Also lasse ich mich weitgehend überraschen. Das ist sicherer.