"Fortitude": Kalt ist nicht nur die Arktis
Von Karl Oberascher
713 Menschen gegen 3.000 Eisbären. Wer in Fortitude vor die Tür geht, nimmt ein Gewehr mit. Der Tod des Gletscherforschers Stoddart (Christopher Eccleston) sorgt dann aber doch für Verwunderung. Die Diagnose: Eiskalter Mord statt Eisbär – das hat es in in der Kleinstadt am Rande der Arktis noch nie gegeben. Der einzige natürliche Feind des toten Gletscherforschers scheint zunächst Hildur Odegard (Sofie Gråbøl) zu sein. Die Bürgermeisterin der fiktiven Kleinstadt im norwegischen Spitzbergen will aus Fortitude ein Touristenzentrum machen und dafür ein Hotel in das ewige Eis hauen lassen.
Ein ehrgeiziges Projekt, wie auch die fesselnde Thrillerserie selbst. "Fortitude" ist die erste Sky-Original-Serie, die Kunden des Bezahlsenders in Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich und Italien gleichzeitig sehen können. Netflix und inzwischen auch Amazon haben es vorgemacht. Mehr als 30 Millionen Euro soll Sky sich das neue Prestigeprojekt Medienberichten zufolge kosten lassen.
Top-Besetzung
Die Hauptrolle aber spielt Fortitude selbst. Weiß in weiß präsentiert Regisseur Sam Miller die Enge der Kleinstadt inmitten der Winterlandschaft. "Fargo" lässt grüßen. Und auch, was die Grundstimmung betrifft, erinnert "Fortitude" an einen echten Klassiker der anspruchsvollen TV-Unterhaltung: Die Serie ist die unterkühlte Fortsetzung von "Twin Peaks", mit weniger skurrilem Humor, dafür mit mindestens ebenso bedrückender Atmosphäre. Großen Anteil an dieser gelungenen Mischung hat auch die Musik von Ben Frost. Der Australier, der seit einigen Jahren am Drehort Island ansässig ist, darf mit seinen beklemmend reduzierten Klanglandschaften als echter Glücksgriff gewertet werden.
Erstmals wird eine Serie von Sky Europe zeitgleich in allen fünf Märkten, in denen der Pay-TV-Anbieter aktiv ist, ausgestrahlt. Ab heute ist "Fortitude" on demand via Sky Go, Sky Online und Sky Anytime abrufbar. Ab 3. März dann auch im linearen TV, immer dienstags, 21.00 Uhr auf Sky Atlantic HD.